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Mein Hoka Mach X – Intervalle am Dienstag

Laufschuh-Erfahrungsbericht: HOKA Mach X

Im Mai 2024 habe ich mir den HOKA Mach X zugelegt und ihn über die Sommermonate auf Asphalt, im Stadion und auf dem Laufband intensiv getestet. Mit 54 Jahren, einem Gewicht von 75 Kilo und der Gewohnheit, an 5 Tagen in der Woche zu laufen, habe ich diesen Schuh besonders während meiner 14-wöchigen Vorbereitung auf den Chicago Marathon 2024 eingesetzt.

Hier teile ich meine Erfahrungen mit diesem Schuh, um euch zu helfen, ob er die richtige Wahl für euch sein könnte.

Warum die Bezeichnung „Mach X“? 

Die Modellbezeichnung „Mach X“ hebt Schnelligkeit und Effizienz hervor. Die Kombination aus leichter Bauweise und Dämpfung macht ihn für Tempoläufe und schnelles Training interessant.

Daten und technische Spezifikationen:

  • Gewicht: ca. 235 Gramm (bei Herrenschuhgröße US 9)
  • Sprengung: 5 mm, was das Abrollen unterstützt und einen natürlichen Laufstil fördert
  • Einsatzbereich: optimal für schnelle Trainingsläufe, Tempoläufe und Wettkämpfe auf Asphalt oder festen Böden
  • Dämpfung: ausgelegt auf einen Mix aus Komfort und Reaktionsfähigkeit
  • Mittelsohle: Der HOKA Mach X setzt auf eine innovative Dual-Layer-Mittelsohle. Die obere Schicht besteht aus einem PROFLY™-Schichtschaum, der weiche Landungen und eine reaktionsstarke Abdruckphase unterstützt. Die darunterliegende Gummischaumschicht verstärkt die Stabilität und Haltbarkeit. Dieser Schaum vereint Komfort und Energierückgabe – optimal für Geschwindigkeit bei guter Dämpfung.
  • Außensohle: Die Außensohle ist mit strategisch platzierten Gummielementen versehen, um den Halt und die Lebensdauer des Schuhs zu verlängern, ohne das Gewicht unnötig zu erhöhen. Auf trockenen Oberflächen greift sie gut, könnte jedoch auf nassem Gelände etwas an Traktion einbüßen.
  • Obermaterial: Das Obermaterial besteht aus atmungsaktivem Engineered Mesh, das den Fuß sicher umschließt und gleichzeitig eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Die Materialstruktur ist auf Langlebigkeit ausgelegt und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl, auch bei warmen Temperaturen oder längeren Läufen.

In Sachen Passform weiß HOKA, wie man Läuferherzen höher schlagen lässt. Wer die Marke kennt und für sich entdeckt hat, wird auch den Mach X lieben. Reinschlüpfen und Wohlfühlen – eine Floskel, die für dieses Modell absolut zutrifft. Die großzügige Zehenbox mit viel Freiraum nach oben lässt auch lange Dauerläufe angenehm erscheinen, da die Zehen nicht unnötig ans Material stoßen. Die verwendeten Schichten sind hochwertig verarbeitet, sodass man beim Tragen nirgends „hängen“ bleibt. Schlecht platzierte gummierte Verstärkungen im Zehenbereich, die bei manchen Schuhen stören können, sind hier kein Thema.

Schaut man auf die Zunge, fällt auf, dass sie vergleichsweise dünn gestaltet, aber an den strategisch wichtigen Stellen gepolstert ist. Nichts schneidet ein oder drückt, und gleichzeitig wird Gewicht eingespart. Die Zunge ist seitlich mit dem Obermaterial vernäht, sodass sie nicht zur Seite rutschen kann. Besonders gefallen mir die griffigen, elastischen Schnürsenkel. Eine kleine Lasche zum Verstauen wäre jedoch ideal, um unnötiges Herumbaumeln zu vermeiden.

Die Fersenkappe ist ein sensibler Bereich und für die Passform entscheidend. Hier zeigt sich HOKA von seiner besten Seite: Die Kappe ist komfortabel und gut gestaltet, ohne zu hoch oder scheuernd zu sein. Die Polsterung und das Material sprechen für sich – fast schon etwas voluminös, was im Kontrast zu den Einsparungen in anderen Teilen des Schuhs steht. Trotzdem sitzt der Schuh bombenfest, ohne Rutschen oder unangenehme Reibung.

Einleitung zur Performance: 

HOKA selbst beschreibt den Mach X als Schuh für Tempoläufe, Wettkämpfe und Trainingseinheiten, bei denen Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit gefragt sind. Aus meiner Sicht trifft das in vielerlei Hinsicht zu – aber nicht ohne ein paar Einschränkungen.

Erster Eindruck und Laufgefühl: 

Der Mach X ist ein echtes Rennpferd im Schuhstall. Er bietet eine starke Stabilität und Dynamik, die sich besonders bei Läufen im mittleren bis hohen Tempo auszahlen. Allerdings stellte sich bei mir auf längeren Strecken im Vorfußbereich gelegentlich ein Taubheitsgefühl ein, was darauf hindeutet, dass der Schuh wohl eher für einen großflächigeren Fußaufsatz konzipiert ist. Die Pebax-Platte scheint den Mittel- und Fersenlauf zu bevorzugen, da das Abrollverhalten harmonischer und der Vortrieb weicher und weniger hart wirkt. Mittelfußläufer finden hier eine durchdachte Kombination aus Stabilität und Reaktionsfreudigkeit, die jeden Schritt unterstützt.

Stabilität und Neutralschuh-Charakter: 

Besonders auffällig ist die ausgeprägte Stabilität, die der Mach X trotz seiner Bezeichnung als Neutralschuh bietet. Diese zusätzliche Stabilität ist für Tempoläufe besonders angenehm und gibt auf Asphalt oder festem Untergrund viel Sicherheit. Dies wird bei längeren, schnelleren Einheiten spürbar – der Schuh bleibt stabil und bietet dennoch ausreichend Flexibilität für die natürliche Fußbewegung.

Laufstil: 

Der HOKA Mach X eignet sich hervorragend für Läufer mit einem mittleren bis hohen Laufstil. Die 5 mm Sprengung unterstützt ein natürliches Abrollen und fördert eine effizientere Lauftechnik. Die Dämpfung bietet genügend Rückmeldung, um sowohl schnelle Intervalle als auch längere Trainingseinheiten angenehm zu gestalten. Daher ist der Schuh ideal für Athleten, die ihre Geschwindigkeit und Effizienz steigern möchten.

Einsatzmöglichkeiten und Zielgruppe: 

Der Mach X ist besonders für erfahrene Läufer geeignet, die bereits über eine gewisse Lauftechnik verfügen. Für Laufneulinge könnte die Kombination aus Stabilität und Reaktionsfähigkeit überwältigend sein. Anfänger sollten zunächst auf Schuhe setzen, die eine höhere Dämpfung und mehr Stabilität bieten, um Verletzungen und Ermüdung zu vermeiden. Für fortgeschrittene Läufer, die regelmäßig Tempoläufe oder Wettkämpfe bestreiten, ist der Mach X eine ausgezeichnete Wahl.

Untergrund und Stadionlaufbahn: 

Meine Tests habe ich auf verschiedenen Untergründen absolviert, um die Vielseitigkeit des Mach X herauszufinden. Der Mach X ist ganz klar ein Straßenlaufschuh und entfaltet auf Asphalt und auf der Stadionlaufbahn seine beste Leistung. Der Test fand an einem trockenen und angenehmen Dienstagabend statt, und ich fühlte mich beim Intervalltraining absolut wohl. Die Dämpfung und das Abrollverhalten blieben selbst bei intensiven Einheiten konstant komfortabel und reaktiv. Der Schuh bietet einen hervorragenden Grip auf der Laufbahn, und die Stabilität unterstützt einen kraftvollen Abdruck, sodass ich das Gefühl hatte, mein volles Potenzial auszuschöpfen.

Laufband-Erfahrung: 

Meine Tests auf dem Laufband umfassten 38 Kilometer, und auch hier zeigte sich der Mach X von seiner besten Seite. Der Schuh bleibt angenehm und reaktionsfreudig, selbst bei längeren Trainingseinheiten. Die Dämpfung ist spürbar, und ich hatte nie das Gefühl, dass meine Füße müde werden oder überlastet sind.

Fazit zur Performance:
Der HOKA Mach X ist für Läufer gedacht, die Dynamik und Stabilität in einem leichten Schuh vereinen möchten und besonders für Läufe auf Asphalt oder ebenen Oberflächen geeignet. Für das Laufband ist er absolut zu empfehlen und bietet hier Stabilität und Komfort auch auf längeren Einheiten.

Laufstil und Zielgruppe:
Der Mach X eignet sich hervorragend für Läufer, die einen Mittelfuß- oder Fersenlaufstil bevorzugen, und kann bei schnellen Einheiten oder Wettkämpfen eingesetzt werden. Für Laufneulinge könnte der Schuh jedoch weniger geeignet sein, da die ausgeprägte Dämpfung und der sportliche Charakter für Anfänger überfordernd sein können. Wenn man sich jedoch an den Schuh gewöhnt hat, kann er als motivierender Partner auf dem Weg zur Leistungssteigerung fungieren.

Haltbarkeit:
Die Haltbarkeit des HOKA Mach X wird in der Regel auf etwa 500 bis 700 Kilometer geschätzt, je nach Einsatzbereich und Laufstil. Ich habe ihn intensiv getestet, und ich bin zuversichtlich, dass er lange Freude bereiten wird, solange er auf den dafür geeigneten Untergründen eingesetzt wird.

sportliche Grüße, Gregor

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