Meine Vorbereitung auf den London Marathon 2025

Teil 1 vor dem Rennen – Tagebuch Protokolle
Unsere London Reiseplanung und Übernachtung vom 25.04. bis zum 30.04.2025 im The Westminster London, Curio Collection by Hilton.
Stand heute, am 20. Februar 2025, blicke ich auf acht intensive Winter-Trainingswochen zurück – Wochen voller Hingabe, Leidenschaft und unzähliger Schritte durch die Dunkelheit. Meistens habe ich meine Kilometer nach der Arbeit abgespult – oft alleine, manchmal mit meinem Laufbuddy Fabian du wirst mir fehlen, mein Freund!

Aber auch mit einer verrückten Schneerunde mit Chris, der für seinen Tokyo Marathon trainiert und in der kommenden Woche Montag bereits im Flieger sitz in Richtung Tokyo.
Mein Wochenschnitt in den letzten 10 Wochen? Stolze 81 Kilometer – und das mitten im Winter! Ausgestattet mit hochwertiger Laufkleidung und meiner superstarken Knog-Front- und Rückbeleuchtung, die mir wortwörtlich den Weg frei leuchtet.
Mein 1600-Lumen-Frontlicht, eigentlich für Fahrräder gedacht, macht die Nacht zum Tag. Selbst beim überqueren von Straßenkreuzungen bleiben Autofahrer mit Respekt stehen, wohl neugierig, was da auf sie zukommt. Ich? Einfach ein Läufer, der seine Leidenschaft lebt.

In den Monaten Oktober und November lief ich ohne festen Trainingsplan – einfach nach Gefühl.
Manchmal mit, manchmal ohne Pulsmesser, mal mit Musik, mal nur mit meinen eigenen Gedanken. Ohne Kopfhörer unterwegs zu sein und die Welt um mich herum bewusst wahrzunehmen, hat einen ganz besonderen Reiz. Der Wind, die Stille, die Dunkelheit – es braucht Überwindung, aber es ist genau dieses Gefühl der Freiheit, das mich antreibt.
Warum ich es tue? Weil ich meine Fitness nach dem Chicago Marathon erhalten will, ja – aber vor allem, weil ich das Laufen unter dem Sternenhimmel inzwischen liebe.
Es hat etwas Magisches, fast Meditatives, besonders auf Waldpassagen. Anfangs war es ungewohnt, fast unheimlich – heute ist es für mich eine Selbstverständlichkeit.

Mein großes Ziel?
Der London Marathon Ende April 2025 – mein dritter Major-Stern.
Allein der Gedanke daran lässt mein Herz schneller schlagen. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich mir London-Videos auf YouTube anschaue, vor allem die von Steffen Kneist „LOVING LONDON“ – inspirierend, aber auch überwältigend, wenn ich an all die Möglichkeiten denke, diese Stadt zu erleben.
Neben meinen Outdoor-Läufen habe ich in den Wintermonaten viele Einheiten auf dem Laufband oder dem Indoor-Rennrad absolviert. Virtuell auf Zwift mit anderen Läufern unterwegs oder auf Kinomap wunderschöne Strecken erkundet – das bringt Abwechslung ins Training. Natürlich kann das Laufband nicht das Gefühl eines Waldlaufs ersetzen, aber für gezielte Tempoeinheiten oder Intervalltraining ist es perfekt. Ich bin sogar mehrfach einen Halbmarathon auf dem Laufband gelaufen, auf virtuellen Strecken wie dem Köln- oder Luxemburg-Halbmarathon. Besonders cool: die originale London-Marathon-Strecke per GPX auf Kinomap, aufgeteilt in vier Abschnitte. Durch die automatische Steigungssimulation fühlt es sich fast an wie echt.
Jetzt sind es nur noch zehn Wochen bis London!
Die letzten Wochen standen im Zeichen der langen Distanzen. Vergangene Woche habe ich meinen ersten 35-Kilometer-Longrun absolviert – entspannt in einem 6:00er-Schnitt, mit einem Durchschnittspuls von 132 bpm, ein klassischer SSL-Lauf (Super-Sauerstofflauf). Es war kalt, aber nahezu windstill – perfekte Bedingungen. In den kommenden Wochen warten weitere lange Einheiten zwischen 27 und 35 Kilometern auf mich.
Vier Wochen vor London steht noch ein besonderes Highlight an: der Berliner Halbmarathon, zusammen mit meinen Lauffreunden Dani und Chris. Der Zeitpunkt ist für die Marathonvorbereitung vielleicht nicht ideal, aber nachdem ich im letzten Jahr beim Berlin Marathon kein Losglück hatte, ist es umso schöner, wieder dort laufen zu dürfen. Diesen Halbmarathon werde ich als entspannten Longrun (was interessiert mich mein reden in der Vergangenheit :)) nutzen, mich nicht auf die Zeit versteifen und vor allem meine London-Marathon-Schuhe testen.

Bei Halbmarathons verzichte ich auf Verpflegung während des Rennens – eine gute Hydration und ein durchdachtes Frühstück reichen völlig aus. Nach dem Lauf achte ich jedoch darauf, meinem Körper direkt Proteine zuzuführen, sei es in flüssiger Form oder als Riegel. Und was das Thema Verpflegung im Marathon betrifft: Das muss gut getestet sein! Nichts darf dem Zufall überlassen werden.
Jetzt beginnt die heiße Phase! Das Wetter wird freundlicher, die Tage länger, die ersten Sonnenstrahlen kitzeln die Haut – es geht Richtung Frühling, YES!
Wie geht es weiter?
Ich orientiere mich an meiner Vorbereitung für den Chicago Marathon, werde in London aber nicht auf Speed laufen – sondern das Rennen genießen! Trotzdem bleibt mein Trainingsprogramm ambitioniert. Ebenso wichtig sind Regeneration, gezielte Ernährung und guter Schlaf – die Basis für eine optimale Marathon-Vorbereitung.
Diese Woche gönne ich mir eine kleine Pause mit reduziertem Training, um Körper und Geist regenerieren zu lassen. Ab Montag geht es dann mit neuer Energie und vollem Fokus in die nächste Phase!
Auf geht’s Richtung London!

2. März 2025 – Nicht nur ich bin heute unterwegs, auch der Kölner Karneval ist in vollem Gange.
Außerdem fiel in der letzten Nacht der Startschuss für den ersten Major-Marathon des Jahres in Tokio. Ich habe das Rennen gespannt verfolgt – Chris war am Start! Nach Berlin und Chicago war Tokio nun sein dritter Major.
Den Marathon habe ich per Livestream verfolgt, denn irgendwann werde auch ich dort laufen. Ob 2026 oder 2027, da bin ich mir noch nicht sicher – wahrscheinlich wird es 2027. Dann würde ich den Lauf mit meiner Iris als Asienreise verbinden wollen.
Vor etwa zwei Wochen habe ich eine kurze Laufpause eingelegt. Ich war körperlich etwas angeschlagen und wollte nichts riskieren – gerade jetzt, wo es nur noch acht Wochen bis London sind. Inzwischen habe ich einen weiteren Longrun absolviert.
Zugegeben, gestern hatte ich einfach keinen Bock zu laufen. Aber ich musste den Lauf durchziehen. Am Ende hat es gepasst – diesmal habe ich sogar ein Gel gebraucht. Ich hatte nichts zu trinken dabei, genau wie beim ersten Longrun, aber es ging. Wichtig war mir, wieder konstant bei 6:00 min/km zu laufen – nicht schneller, aber auch nicht langsamer. Das hat geklappt.
Mein erster Longrun bei Sonnenschein lief mit 35 Kilometern deutlich besser als der gestrige. Auch mein Puls war da stabiler. Gestern war mein Kopf einfach nicht richtig bei der Sache – aber gut.
Heute, am Sonntag, habe ich das gute Wetter genutzt. Zuerst ging es für eine Stunde ins Gym, bevor ich die Laufschuhe geschnürt habe. Neun verschiedene Kraftübungen, vor allem mit Fokus auf den Oberkörper – das hat richtig gut getan! Danach habe ich auf dem Sportplatz 15 Minuten Lauf-ABC durchgezogen, um mich für einen schnellen 9-Kilometer-Run vorzubereiten.

Dann kamen meine neuen HOKA Cielo X1 2.0 zum ersten Mal zum Einsatz. Die Schuhe fühlen sich richtig gut an – Zeit für einen schnellen Lauf!
Das Training lief bei strahlendem Sonnenschein super. Tal und Berg forderten mich, aber insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Einheit. Der Schuh hat sich klasse angefühlt – nur in den Kurven hatte ich ein leicht schwammiges Gefühl. Trotzdem: eine klare Kaufempfehlung! (Gleiches Modell – anderes Laufgefühl? Meine überraschende Erfahrung mit dem HOKA Cielo X1)
Morgen, am Rosenmontag, werde ich einen weiteren neuen Laufschuh testen – den HOKA Cielo X1 2.0 – diesmal über die Halbmarathondistanz. Nach ein paar gelaufenen Kilometern werde ich dann einen separaten Bericht über meine Eindrücke mit beiden Schuhmodellen schreiben.
Und was London betrifft? Der Berlin-Halbmarathon Anfang April wird die Entscheidung bringen – denn dort laufe ich den Schuh, mit dem ich auch in London am Start stehen werde.


Heute ist der 15.03.2025 – noch 6 Wochen bis zum London Marathon, 2 Wochen bis zum Halbmarathon der Super-Halfs-Serie in Berlin.
Mein wöchentliches Laufpensum halte ich weiterhin konstant bei 81 Kilometern. Ende März sollte ich dann auch meine 1.000 gelaufenen Kilometer in diesem Jahr erreicht haben.
Heute Morgen stand ein weiterer RLALA auf dem Plan – ein „Richtiger Langsamer Lauf“ im LDL-Bereich. Meine Herzfrequenz lag dabei im Durchschnitt bei 134 Schlägen pro Minute. Bei meinen Long Runs hatte ich bislang weder Gels noch Getränke dabei. Stattdessen achte ich darauf, vorher gut zu frühstücken und ausreichend Wasser zu trinken. Vor dem heutigen Lauf habe ich mir 5 Gramm Aminosäuren von Squeezy zugeführt und dazu ein Elektrolytgetränk genommen.
Meine Nacht war nicht optimal, und das hat sich leider auch auf meine Regeneration ausgewirkt. Irgendwie habe ich diese Woche unglücklich trainiert, und mir wird bewusst, dass ich nun mehr in meiner Marathon-Pace laufen muss. Beim heutigen Long Run hatte ich kein besonders gutes Laufgefühl – mein Körper wollte einfach nicht so richtig. Deshalb habe ich die 31 Kilometer konstant mit einer Pace knapp unter 6:00 min/km absolviert. Dazu kam wieder einmal viel Wind. Es war frisch, kalt – und das nervt langsam einfach nur noch. Seit Wochen ist es dasselbe.


Trotzdem habe ich etwas Positives für mich herausgezogen: Ich habe endlich meinen Schuh für den London Marathon gefunden! Der HOKA Cielo X1 2.0 passt zu 100 % für meine Füße. Er funktioniert sowohl bei schnellen Laufeinheiten, Intervallen und Tempowechseln in Kurven als auch bei langen, ruhigen Einheiten. Kein Druck unter den Füßen, keine schweren Beine nach langen Läufen – einfach ein richtig gutes Laufgefühl.
Jetzt bin ich gespannt auf den Berlin Halbmarathon in zwei Wochen. Die große Frage ist: Wie laufe ich ihn?
Ich habe drei Varianten im Kopf:
- Vollgas geben – maximal schnell laufen, aber 3 Wochen vor London? Keine Ahnung, ob das eine gute Idee ist.
- Tempostufen-Testlauf: Die ersten 10 Kilometer mit einer Pace von 4:45 min/km, dann bis Kilometer 16 auf 4:30 min/km steigern und danach nochmal alles geben.
- Konstante Pace: Den gesamten Halbmarathon in 4:45 min/km durchlaufen – so, wie ich es für London angehen möchte.
Variante 3 klingt am vernünftigsten. Mal sehen, wofür ich mich entscheide.
Natürlich spielt das Wetter eine große Rolle: Trocken, kein Wind und angenehme 10 Grad wären ideal.


Übernachten werden wir wieder im H4 Hotel am Alexanderplatz – unser Stammhotel für meine Berlin-Marathons. Das Frühstück ist super, die Betten auch. Der Alex selbst ist zwar keine Augenweide, aber es passt. Diesmal reisen wir am Freitag mit dem Auto an und bleiben bis Montag.
Wenn der Körper Erholung einfordert
Regeneration statt Rennen: Warum ich den Königsforst Halbmarathon ausfallen lasse
Eigentlich hätte ich morgen beim Königsforst Halbmarathon an der Startlinie stehen sollen. Doch schon gestern habe ich mich dagegen entschieden – und heute habe ich diese Entscheidung bestätigt. Mein Körper sendet klare Signale: Mein HRV-Wert ist niedrig, und auch am Sonntagmittag spüre ich, dass eine Pause die klügere Wahl ist. Also gönne ich mir zwei Ruhetage und passe mein Training für die kommende Woche an.
Was ich mir von dieser Woche erwarte
Mein Ziel ist es, meine HRV zu stabilisieren, meine Form zu halten und meinen Körper nicht weiter zu stressen. Nach dieser gezielten Erholungswoche kann ich wieder in den Leistungsmodus schalten und mich optimal auf die letzten Wochen vor dem London-Marathon konzentrieren.

Bis vor Kurzem lief mein Training für den London-Marathon richtig gut – zumindest fühlte es sich so an. Doch dann zeigte mir mein HRV-Wert, dass mein Körper anderer Meinung war. Ich fühlte mich nicht extrem erschöpft, meine Laufeinheiten liefen rund, aber mein Nervensystem schien dennoch unter Druck zu stehen. Also habe ich genauer hingeschaut.
In den letzten Wochen habe ich einige hohe Kilometerumfänge absolviert, was sich nun bemerkbar macht. Besonders mein letzter 30-km-Lauf in Kombination mit einer unruhigen Nacht könnte der Grund für meinen niedrigen HRV-Wert sein. Dazu kommt, dass Schlaf eine enorme Rolle in der Regeneration spielt – eine einzige schlechte Nacht kann sofort Einfluss auf den Körper haben. Gerade die Tiefschlafphasen sind entscheidend, und wenn sie zu kurz kommen, bleibt der Körper in einem anhaltenden Stressmodus.
Auch meine Kohlenhydratspeicher könnten nicht optimal gefüllt sein. Wenn der Körper nicht genug Energie zur Verfügung hat, bleibt er in einem erhöhten Stresszustand. Elektrolyte wie Magnesium, Kalium und Natrium spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Ungleichgewicht kann sich direkt auf die HRV auswirken.
Dazu kommt, dass ich über mehrere Wochen konstant 80 Kilometer oder mehr gelaufen bin, ohne eine bewusste Entlastungsphase einzubauen. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Moment, eine Erholungswoche einzulegen, bevor ich in die finale Phase meiner Marathonvorbereitung starte.
Mein smarter Weg der Regeneration – Woche vom 17.03. bis 23.03.2025
Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der bewussten Erholung. Mein Ziel war es, die Belastung herunterzufahren, ohne das Training komplett auszusetzen. Statt blind Kilometer zu sammeln, wollte ich intelligent regenerieren – mit lockeren Läufen, Fokus auf meinen Körper und gezielten Erholungsmaßnahmen.

Die Woche begann entspannt. Montag und Dienstag verzichtete ich aufs Laufen und setzte stattdessen aufs Radfahren, um meinen Kreislauf in Schwung zu halten, ohne meine Beine zusätzlich zu belasten. Da meine Werte am Sonntag zuvor im Keller waren, legte ich besonderen Wert auf eine gute Erholung – Schlaf, Ernährung und gezielte Zufuhr von Aminosäuren und Natrium halfen dabei, meine HRV (Herzratenvariabilität) wieder nach oben zu bringen. Bereits am Dienstag zeigte mein Recovery-Tracker eine 100%ige Erholung an – ein Zeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg war.
Erst am Mittwoch schnürte ich wieder die Laufschuhe und startete mit einem flotten 16-Kilometer-Lauf nach der Arbeit – direkt von der Firma nach Hause. Es fühlte sich leicht und dynamisch an, was mir bestätigte, dass die Pause gutgetan hatte. Natürlich war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag meine HRV wieder etwas gesunken – ein Zeichen der Belastung, aber vollkommen im Rahmen. Die Arbeitswoche war ohnehin anspruchsvoll, sodass auch mental eine gewisse Müdigkeit spürbar war.
Freitag stand dann der zweite Lauf der Woche an – ein bewusst lockerer SSL-Lauf (Super-Sauerstoff-Lauf) über 11 Kilometer. Mit einer Herzfrequenz zwischen 114 und 131 bpm lief ich entspannt nach Feierabend. Ein Highlight: Endlich mal wieder im Hellen! Nach all den dunklen Winterläufen nach Feierabend tat es richtig gut, das Tageslicht zu genießen und den Lauf einfach wirken zu lassen.


Am Samstag freute ich mich besonders auf meinen Longrun. Ursprünglich hatte ich mir 30 bis 33 Kilometer vorgenommen – am Ende wurden es satte 35 Kilometer! Mit einer Durchschnittsherzfrequenz von 134 bpm lag ich im optimalen LDL-Bereich (133–141 bpm), was für mich die perfekte Grundlage für eine langfristige Ausdauerentwicklung ist. Tatsächlich bewegte ich mich über weite Strecken sogar im noch ruhigeren SSL-Bereich – ein echter Pluspunkt für die mitochondriale Entwicklung. Lange, langsame Läufe im niedrigen Pulsbereich sind der Schlüssel für eine starke aerobe Basis.
Alle meine Trainingskilometer in dieser Woche habe ich mit dem HOKA Cielo X1 2.0 absolviert. Der Schuh passt optimal zu meinen Füßen und macht sogar bei langsamen Läufen richtig Spaß. Besonders bemerkenswert: Meine Beine fühlten sich nach den Einheiten deutlich frischer an. Auch wenn der Schuh mit 269 Euro in meinen Augen völlig überteuert ist, muss ich zugeben, dass er eine sehr gute Wahl darstellt. Mal schauen, wie lange ich von diesem Bonus-Effekt profitieren werde.



Woche vom 24.03.25 bis zum 30.03.25
Der Weg zum London Marathon geht weiter, und die Woche vom 24.03.25 bis zum 30.03.25 war ein weiteres Puzzlestück in meiner Vorbereitung – eine perfekte Balance zwischen Arbeit, Lauftraining, Partnerschaft und Regeneration. Besonders der Samstag zeigte mir wieder, dass sich ein intensives Training wunderbar mit Alltagsaufgaben kombinieren lässt – nach meinem LongRun folgte noch eine ausgiebige Gartenarbeit, die als aktive Erholung diente.
Die Woche begann entspannt. Am Montag verzichtete ich bewusst auf einen Lauf und setzte stattdessen auf eine Radtour zur Arbeit und zurück. Kurz vor dem Schlafengehen ergänzten leichte Entspannungsübungen den Tag, um Körper und Geist optimal auf die anstehenden Einheiten vorzubereiten.
Am Dienstag stand nach der Rückfahrt mit dem Rad endlich wieder eine schnelle Einheit auf meiner Kenia-Runde an. Diese Strecke hat sich über die Jahre als perfektes Mental- und Tempotraining etabliert. Die 11 Kilometer in 5:01 min/km liefen sich flüssig, und die wellige Strecke brachte den gewünschten Trainingsreiz. Mittwoch nutzte ich dann für eine längere Laufeinheit: Direkt nach Feierabend startete ich von Euskirchen nach Satzvey – ein smarter Abendlauf mit 21 Kilometern und 292 Höhenmetern. Die Herzfrequenz blieb mit 135 bpm im optimalen Bereich, was diesen Lauf zu einer perfekten Grundlageinheit machte.

Am Donnerstagabend folgte eine weitere lockere 10-Kilometer-Einheit mit einem Schnitt von 6:00 min/km. Es war eine entspannte Runde, die mich weiter in den Flow brachte und auf das große Training am Wochenende vorbereitete.
Dann war es soweit: LongRun-Samstag! Ursprünglich wollte ich wieder eine Strecke in Richtung Euskirchen laufen, doch entschied ich mich kurzfristig, meine Einheit auf meiner 2-Kilometer-Kenia-Runde zu absolvieren. Was als 30-Kilometer-Plan begann, endete in beeindruckenden 35 Kilometern. Die Sonne schien, doch der unangenehme Wind blies mir stetig ins Gesicht. Nach 195 Minuten war das Training geschafft. Ich hätte jederzeit schneller laufen können, doch das war nicht das Ziel. Meine Versorgung war minimal – 300 ml Wasser und 4 Salztabletten –, doch es passte. Ein leichtes Frühstück und ein Liter Squeezy Elektrolyte eine Stunde vor dem Lauf gaben mir die nötige Energie. Nach dem Training rollte ich meine Füße mit dem Blackroll-Ball aus und gönnte mir einen Spaziergang im Wald, um Körper und Geist runterzufahren. Die Kenia-Runde ist mein persönlicher Mental- und Belastungstest – sie zeigt mir, dass ich in der Lage bin, Tempo auf unebenem Terrain zu halten, und gibt mir die Sicherheit, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Regeneration. Ein lockeres Radfahren, dazu 3,5 Kilometer ganz entspannt auf dem Laufband, um das Laktat aus den Beinen zu bekommen. Und auch wenn es mich kurz reizte, am Veneloop-Halbmarathon teilzunehmen, war die Vernunft größer: Stattdessen entschied ich mich für aktive Erholung mit kleinen Sauna-Aufgüssen in unserem eigenen Saunagartenhaus.
Nun geht es mit frischer Energie in die nächste Woche, in der ein besonderes Highlight ansteht: der Super Half Berlin Halbmarathon. Ein Event, auf das ich mich riesig freue – nicht nur wegen des Laufs, sondern auch, weil wir als Chicago-Crew wieder vereint sind: Iris, Daniela, Dani, Oliver, Chris und ich. Die Vorfreude ist riesig, und ich weiß, dass all diese Einheiten auf meinem Weg nach London genau die richtigen Schritte sind.
Berlin, – was für ein Wochenende!
Was war das bitte schön für ein sportliches, geiles Wochenende! Sonne satt über Berlin, aber auch eine ordentliche Portion Wind, die uns auf dem Asphalt einiges abverlangt hat. Vom 04. bis 07. April war die Hauptstadt fest in Läuferinnen-Hand – und ich mittendrin, gemeinsam mit einem Haufen von Menschen, die ich nicht einfach nur Mitläuferinnen nennen möchte, sondern echte Weggefährt*innen in dieser verrückten, schönen Welt des Laufens.
Schon bei der Startnummernausgabe lag Spannung in der Luft. Irgendwie war klar: da geht was! Und dann kam der Sonntag…
Oliver, der wie ein Uhrwerk durch die Straßen gebrannt ist und seine PB mit 2:20:54 Stunden einer Leichtigkeit geknackt hat, als hätte er sie im Vorbeigehen eingesammelt. Dani – was für ein Lauf, was für ein Finish! Ebenfalls PB in 1:39:31 Stunden! Und Chris… Chris war der Held des Tages. 1:33:45 – das war seine Zeit. Aber noch viel wichtiger: Mit Berlin hat er nun offiziell die SuperHalfsvollgemacht! Ein echtes Fest für uns alle, dabei zu sein und diese fette, verdammt coole Medaille in Händen zu halten. Glückwunsch, mein Freund – sowas nimmt dir niemand mehr! Ergebnisse Berlin Halbmarathon 2025 zum selber Suchen klicke auf das Grün beschriebene.


Und ja – da war auch ich.
Mit einem Lächeln bin ich gestartet. Und mit einem Knoten im Kopf ins Ziel gelaufen. Warum? Ich hab eine 2. Bestzeit auf 21,1 km aufgestellt: 1:27:52 Stunden. Platz 28 in meiner Altersklasse. Meine HM Bestzeit liegt bereits 9 Jahre zurück, diese bin ich in Köln beim HM in 1:25:33 Stunden gelaufen. Und eigentlich müsste ich feiern. Müsste stolz sein. Und ja – das bin ich auch.
Aber die Wahrheit ist: Ich hatte vor dem Start ziemlich gemischte Gefühle. Schon am Samstag bei unserer gemütlichen Sightseeing-Laufrunde mit Chris, Dani und Oliver war ich Spitzenreiter im Ausredensuchen. Ich erzählte von der frischen Luft, dem Wind, meinem müden Körper, der nicht so richtig wollte… Und auch kurz vorm Start machte ich mit Chris noch Scherze darüber, was beim Lauf wohl alles nicht funktionieren würde.
Dabei hatte ich – ganz insgeheim – schon von der magischen 1:30er-Marke geträumt. Doch ich wusste auch: Das wird heute nicht auf Zwang gelaufen. Dafür war ich einfach nicht bereit. Es war kalt. Ich trug zum allerersten Mal ein Langarmshirt im Rennen, darunter zwei weitere Lagen, plus dünne Handschuhe – und das Anfang April! Das allein ist schon Ausdruck dafür, wie verunsichert ich war.
Und dennoch: Ich hab’s durchgezogen.
Meine Zwischenzeiten (siehe unten) erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Ein schneller Beginn, dann ein Hoch bei Kilometer 9 und 12 (jeweils 3:56 min/km), danach ein kleines Einbrechen. Ab Kilometer 16 konnte ich das Tempo nicht mehr ganz halten – aber ich bin drangeblieben. Die Herzfrequenz lag ab Kilometer 8 konstant bei 169–171 – also volles Brett. Ich habe in diesem Lauf nichts verschenkt. Alles gegeben.

Aber genau deshalb fühle ich mich nun, eine Woche später, komplett leer. Es war mein emotionalstes Rennen seit Langem. Vielleicht, weil so viele Menschen mit mir auf dieser Strecke waren. Vielleicht, weil ich so sehr mit mir selbst gerungen habe.
Jetzt geht’s ins Tapering.
Zwei Wochen runterkommen. Ankommen. Stabilisieren. Mein Körper fordert gerade alles an Regeneration ein, was möglich ist – und ich höre auf ihn. Mein London-Start am 28. April ist gesetzt. Ich bin nicht sicher, ob ich bereit bin. Aber ich weiß, dass ich dort mit allem laufen werde, was ich habe.
Für all die Geschichten, die wir miteinander geschrieben haben.





Blutcheck als Teil der Marathonvorbereitung – kurz vor London
In der letzten Phase meiner Vorbereitung für den London Marathon 2025 habe ich ganz bewusst einen umfassenden Blutcheck machen lassen. Mir war wichtig zu wissen, wie mein Körper auf das Training reagiert hat – nicht nur vom Gefühl, sondern auch aus medizinischer Sicht.

Die Ergebnisse waren erfreulich: Mein Hämoglobinwert lag mit 13,9 g/dl im optimalen Bereich – ein gutes Zeichen für die Sauerstofftransportfähigkeit, die für lange Distanzen entscheidend ist. Der Hämatokrit lag mit 41,4 % ebenfalls im Normbereich. Lediglich die Erythrozytenzahl war leicht unter dem Durchschnitt. Ein Phänomen, das bei Ausdauersportlern häufiger vorkommt, da sich das Blutvolumen durch regelmäßiges Training erhöht – was eher als positiv zu werten ist.
Besonders beruhigend war auch der Blick auf meine Entzündungs- und Leberwerte: Alles im grünen Bereich. Mein CK-Wert, ein Marker für Muskelbeanspruchung, war mit 152 U/l ebenfalls unauffällig – obwohl ich gerade in der Phase mit intensiven Intervallen und längeren Läufen war. Ein gutes Zeichen dafür, dass meine Regeneration greift und ich körperlich nicht überlaste.
Auch die Schilddrüse (TSH 2,88 µU/ml) funktioniert zuverlässig – ein nicht zu unterschätzender Faktor für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.
Insgesamt bestätigt mir dieser Check: Mein Körper ist bereit für die große Bühne in London. Neben Training, Regeneration und Ernährung gehört für mich auch so ein medizinischer Blick unter die Haube mittlerweile einfach dazu – besonders wenn man ambitioniert, aber gleichzeitig achtsam unterwegs ist.
Noch 10 Tage bis zum Start des 45. London Marathons
Ich sitze gerade da, schaue zurück auf die letzten zwei Wochen und lasse meine Gedanken schweifen. Körperlich und geistig bin ich in der Phase, in der man nochmal ganz besonders in sich hineinhorcht. Durch die Osterfeiertage hatte ich vier Tage komplett frei – keine Arbeit, kein Alltag – das hat mir in meiner Taperingphase richtig gutgetan. Auch in der kommenden Woche habe ich nur drei Arbeitstage vor mir. Alles scheint sich gerade passend um diesen Marathon herum zu fügen. Die volle Konzentration gehört jetzt nur noch London.
Trotzdem bin ich ein Stück weit nachdenklicher geworden. Vor zwei Wochen bin ich beim Berliner Halbmarathon meine zweite persönliche Bestzeit gelaufen – 1:27:52 Stunden, Platz 28 in meiner Altersklasse. Ein toller Moment, keine Frage, aber das Rennen hat ordentlich Körner gekostet. Auch jetzt, fast zwei Wochen später, spüre ich, dass mein Körper noch ein bisschen mehr Ruhe braucht. Ich fühle mich nicht ganz so frisch, wie ich es gern hätte. Und auch meine Schlafhygiene ist gerade nicht auf dem Level, auf dem sie vor Berlin war. Stress? Nein. Weder beruflich noch privat. Ich bin einfach gerade nicht in Bestform – zumindest nicht körperlich.
Und trotzdem: mental bin ich voll da. Ich fühle mich gut vorbereitet. Ich weiß, was ich kann. Und ich weiß, wie viel ich investiert habe. Vielleicht ist es auch gerade dieses Gefühl, dass ich bald 55 Jahre jung werde und trotzdem noch auf einem so starken Niveau laufe, das mich motiviert. Der Berliner Halbmarathon hat mir nochmal gezeigt, was ich imstande bin zu leisten. Und genau dieses Gefühl nehme ich mit – als Energie-Booster für London.
Auch die Logistik steht: Freitag geht’s früh morgens mit Eurowings ab Köln/Bonn Richtung London, Ankunft in Heathrow, dann weiter mit dem Uber ins Hotel – und direkt danach zur Messe. Was sonst noch ansteht, verrate ich noch nicht. Ich habe mich entschieden, diesen ersten Teil meines London-Tagebuchs jetzt schon öffentlich zu machen. Alles Weitere folgt nach dem Marathon.

Und wie sah mein Osterwochenende aus? Ganz im Zeichen der Erholung. Ich habe viele kleine Rituale gepflegt: Entspannungsübungen, regelmäßiges Liegen auf der Shakti-Matte – zugegeben, anfangs schmerzhaft, aber danach einfach himmlisch – kombiniert mit meiner Therabody Entspannungsbrille. Auch die Theragun Relief ist gerade täglich im Einsatz. Diese Tools gehören für mich inzwischen fest zu meinem Trainingsalltag. Sie helfen mir enorm – physisch wie mental.
London Marathon 2025 – Mein dritter Major-Stern und ein unvergessliches Wochenende
Ein Marathon für die Ewigkeit.
Was für ein emotionales Wochenende beim 45. London Marathon 2025!
Ein Marathon der Superlative, der nicht nur mir, sondern auch der Welt in Erinnerung bleiben wird – mit einem neuen Finisher-Rekord, der es ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2023 in New York wurde gebrochen, und London war diesmal wirklich gigantisch. Noch immer, gut zwei Wochen später, schwärme ich von diesem Erlebnis. Ich war Teil dieses unglaublichen Moments, eines Marathons voller Emotionen, Gänsehaut und einer elektrisierenden Stimmung, die ich so noch nie erlebt habe.
Anreise und erste Eindrücke – London, wir kommen!
Der Startschuss für das Abenteuer fiel bereits am Freitagmorgen um kurz vor 4 Uhr. Nach einem schnellen Kaffee ging es mit gepackten Koffern zum Flughafen Köln. Der Flieger nach London hob pünktlich um 8 Uhr ab, und durch die Zeitverschiebung landeten wir gefühlt „zurück in der Zeit“.

Die Kontrollen am Flughafen Heathrow und der neuen Einreisebestimmungen für London seit Anfang April 2025 verliefen reibungslos, und unsere Koffer warteten bereits am Band. Mit der aufgeladenen Oyster Card (die ich mir im Vorfeld schon besorgt hatte) fuhren wir problemlos mit der Jubilee Line ins Stadtzentrum.
Kaum aus der Westminster Underground gestiegen, standen wir schon vor dem ersten Highlight: Big Ben. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien, und ich konnte es kaum fassen: „Ja, wir sind wirklich in London!“ Der erste Schnappschuss war im Kasten, und die Vorfreude stieg weiter an.
Unsere Unterkunft, das The Westminster Curio, lag nur 15 Minuten Fußweg entfernt. Parallel zu uns waren auch Dani und Olli unterwegs nach London, wir waren ja schon beim Chicago Marathon 2024 gemeinsam On Tour. Olli hatte bereits im Vorfeld akribisch die besten Positionen der Fan-Spots an der Strecke ausgekundschaftet – eine Wahnsinnsleistung, die sich absolut gelohnt hat.
Marathon-Messe in Greenwich – Anreise mit Stil und Ausblick

Nach dem Einchecken im The Westminster London, Curie Collection by Hilton ging es direkt weiter zur Marathon-Messe in Greenwich – und das auf eine ganz besondere Weise: mit dem Uber-Boot über die Themse.
Eine absolut coole Idee von Olli, und so glitten wir über den Fluss, vorbei an der imposanten Skyline von London. Die Sonne glitzerte auf der Wasseroberfläche, links und rechts zogen Wahrzeichen wie das London Eye und die Tower Bridge an uns vorbei – einfach ein grandioser Einstieg in das Marathon-Wochenende!
Wir hatte gleich bei unsere Ankunft in London ein super schönes Wetter, kaum Wind und es war und blieb über die Marathon Zeit sogar trocken und es wurde noch Wärmer in den kommenden Tagen.
Auf der Marthon Messe Excel selbst war alles perfekt organisiert:
Startunterlagen abholen, über die Stände schlendern, Inspiration sammeln – und für Dani gab es noch einen besonderen Moment, als sie ihr Team-Laufshirt mit ihrem Namen bedrucken ließ.
Unsere London-Marathon-Klamotten hatten wir bereits vorab bei New Balance bestellt, sodass wir die Zeit vor Ort optimal nutzen konnten.




Ein besonderes Erlebnis: Mit der Emirates-Seilbahn über die Themse
Nach dem Abholen unserer Startunterlagen für den London Marathon machten wir uns auf den Weg zur Emirates-Seilbahn – ein spontaner Entschluss, der sich als echtes Highlight herausstellen sollte. Schon beim Anblick der eleganten Kabinen, die sanft über die Themse schwebten, stieg die Vorfreude.
Die Emirates Cable Car, die als erste städtische Seilbahn im Vereinigten Königreich die Royal Docks mit der Greenwich-Halbinsel verbindet, versprach nicht nur eine praktische Überquerung des Flusses, sondern vor allem spektakuläre Aussichten auf die Stadt. Kaum waren wir eingestiegen, hob die Kabine ruhig vom Boden ab und schon nach wenigen Sekunden öffnete sich ein atemberaubender Blick über die Londoner Skyline.
Mit jedem Meter, den wir uns den 90 Metern Höhe näherten, wurden die Ausblicke imposanter. Die Weite der Themse, der Olympiapark in der Ferne, die majestätische Thames Barrier und sogar die St. Paul’s Cathedral tauchten am Horizont auf. Für einen Moment war es, als würde die Stadt unter uns stillstehen – ein Kontrast zu dem Trubel, der uns am Marathontag erwartete.
Die Fahrt dauerte etwa zehn Minuten – lang genug, um die Szenerie aufzusaugen, aber kurz genug, um den Augenblick als besonders intensiv wahrzunehmen. Wir erwischten das perfekte Licht, als sich die Sonne langsam senkte und die Fassaden der O2-Arena, Canary Wharf und dem Crystal in warmes Gold tauchte.

Es war einer dieser Momente, die man nicht plant, die sich aber ins Gedächtnis einbrennen. Eine unerwartete Ruhe, hoch über der Stadt, bevor der große Tag kommen würde.
Samstag – Tower Bridge und Sightseeing mit Iris, Silvia und Sarah

Am Samstag stand ein ganz besonderes Erlebnis an: der Besuch der Tower Bridge. Gemeinsam mit Iris, Silvia und Sarah haben wir diesen wunderschönen Tag gestaltet.
Zu viert spazierten wir gemütlich entlang der Themse, genossen das Wetter und ließen uns von der Stimmung in der Stadt treiben.

Der Weg führte uns zum berühmten Riesenrad, dem London Eye, wo wir gemeinsam die beeindruckende Aussicht über die Stadt erleben durften.
Anschließend ging es zu Fuß weiter zur Tower Bridge. Die imposante Brücke wirkte an diesem sonnigen Tag noch majestätischer, und wir entschieden uns spontan, sie auch von innen zu besichtigen. Wir kauften uns Tickets und machten uns auf den Weg nach oben.
Der Höhepunkt war der Glasboden hoch oben auf der Brücke: Unter uns rollten die Autos über die Fahrbahn, und der Blick durch das Glas war ein echtes Erlebnis – leicht schwindelerregend, aber absolut faszinierend.
Dieses Erlebnis hat sich definitiv in mein Gedächtnis gebrannt.
Der Spaziergang entlang der Themse, das Riesenrad und die Erkundung der Tower Bridge zusammen mit Silvia und Sarah war einfach grandios – gemeinsam die Stadt zu erkunden, diese unvergesslichen Momente zu erleben und die Sonne über London zu genießen, machte den Tag perfekt.
Dr. Thomas Wessinghage – Ein inspirierender Vortrag
Der Samstagmorgen vor dem London Marathon 2025 begann mit einem besonderen Highlight: einem Frühstückslauf entlang der Themse, gemeinsam mit über 50 Läuferinnen und Läufern – angeführt von Dr. Thomas Wessinghage. Der ehemalige Spitzenathlet und Sportmediziner führte die Gruppe mit einer Mischung aus Erfahrung und ansteckender Begeisterung über die Strecke. Die Themse glitzerte im Morgenlicht, und die Vorfreude auf den großen Tag lag spürbar in der Luft.
Auf der Zielgeraden angekommen, versammelten wir uns für ein gemeinsames Gruppenfoto – ein Moment voller Energie und Gemeinschaftsgefühl. Die Kamera klickte, unzählige strahlende Gesichter wurden festgehalten, bevor wir uns locker und entspannt auf den Rückweg zum Hotel machten.

Dort angekommen, erwartete uns ein regelrechtes Frühstückschaos. Der Andrang war riesig – die Tische dicht besetzt, die Angestellten liefen hektisch umher, um das Buffet immer wieder neu zu füllen. Doch kaum waren die Platten aufgefüllt, waren sie auch schon wieder leergefegt. Eine logistische Herausforderung für das Hotel, aber ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass der Marathongeist bereits in vollem Gange war.
Am Vorabend des Rennens hatten wir bereits einen weiteren inspirierenden Moment erleben dürfen: Prof. Dr. Thomas Wessinghage hielt einen mitreißenden Vortrag über die Kunst des Laufens. Der Europameister über 5000 Meter von 1982 sprach nicht nur über die körperliche Vorbereitung, sondern vor allem über die mentale Stärke, die notwendig ist, um sich den Herausforderungen eines Marathons zu stellen.
Seine Worte trafen genau ins Schwarze. Mit Leidenschaft und einem tiefen Verständnis für den Laufsport vermittelte er uns, dass der Marathon nicht nur auf der Straße, sondern vor allem im Kopf gewonnen wird. Diese Mischung aus Erfahrung, Wissen und Motivation war die perfekte Einstimmung auf das, was uns am nächsten Tag erwartete.
Direkt im Anschluss an den Vortrag war es dann auch Zeit für das Abendessen im hoteleigenen Restaurant. Zum Glück hatte ich bereits Wochen zuvor einen Tisch für sechs Personen reserviert. So konnten wir entspannt zusammensitzen, die Eindrücke des Tages Revue passieren lassen und uns bei einem gemütlichen Pasta-Dinner stärken. Das Restaurant war gut besucht, die Atmosphäre lebendig, doch wir hatten unseren festen Platz. Die Gespräche drehten sich um den kommenden Marathon, um die Vorfreude, aber auch um die letzten Vorbereitungen. In lockerer Runde ließen wir den Abend ausklingen, bevor es zeitnah ins Bett ging – der große Tag stand schließlich kurz bevor.
Es war ein Samstag voller Inspiration, Gemeinschaft und Vorfreude.
RACE DAY!
London-Marathon 2025 – Zwischen Gänsehautmomenten und Grenzerfahrungen
Der Wecker klingelte früh an diesem Sonntagmorgen. Es war der 27. April 2025 – der Tag, auf den ich mich monatelang vorbereitet hatte.




Ich lag still, horchte in mich hinein. Die Sonne schickte bereits am frühen Morgen ihre wärmenden Strahlen durch das Fenster. London erwachte im Licht eines vielversprechenden Tages. Ich war hier. In dieser pulsierenden Stadt, die nie stillsteht, würde ich heute 42,195 Kilometer laufen. Ein Gedanke, der mich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Vorfreude erfüllte. Das vertraute Kribbeln im Bauch – diese leise Stimme, die fragte: „Bin ich wirklich bereit?“ Doch es war keine Frage mehr. Es war Gewissheit.
Der Moment, an dem alles beginnt

Mit der Startnummer am Shirt und dem Kleiderbeutel in der Hand stiegen wir in die von DERTOUR organisierten Busse, die uns nach Greenwich bringen sollten. Die Fahrt war in Kilometern gemessen kurz, doch durch den dichten Verkehr dauerte es ganze 75 Minuten, bis wir endlich ankamen. Die Zeit im Bus verging dennoch wie im Flug – Dani und ich wurden vor der Abfahrt noch einmal von Oli, Iris, Silvia und Sarah motiviert. Es wurden Fotos gemacht, es wurde gelacht, und schließlich rollten die Busse pünktlich los. Während die Stadt an uns vorbeizog, stieg die Vorfreude mit jedem Kilometer. Wir waren Teil von etwas Größerem – über 69.000 Läufer, vereint in einem Traum. London würde heute Geschichte schreiben – der größte Marathon aller Zeiten. Und ich mittendrin.
Der Startbereich war eine riesige, weitläufige Wiese. Trotz der Menschenmassen gab es reichlich Platz, um sich auszubreiten. Die Sonne hatte den Boden bereits gut getrocknet, sodass wir uns ohne Sorge auf das Gras setzen konnten, die Ruhe vor dem Sturm genießend. Überall waren perfekt organisierte Bereiche für die Kleiderbeutelabgabe, die reibungslos verlief. Die Wave-Zonen waren klar ausgeschildert, nichts wirkte chaotisch – im Gegenteil, es herrschte eine entspannte Vorfreude. Unzählige Toiletten standen bereit, sodass lange Warteschlangen ausblieben. Die Organisation war tadellos.
Auf einem riesigen Monitor konnten wir live den Start der Elite-Profis der Frauen und Männer verfolgen. Als der Startschuss fiel und sich die ersten Schritte der Besten der Welt auf den Asphalt drückten, flog ein Raunen und Jubeln über die Wiese. Gänsehaut pur. In diesem Moment wurde es real – gleich sind wir dran.
Ich atmete tief ein, genoss die warme Luft und versuchte meine Routine durchzuziehen, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es wurde nun für uns in der WAVE 3 ernst. Wir gingen im Gänsemarsch zum Startbereich. Die Einweiser gaben die Schrittgeschwindigkeit vor. Kurzes Stehenbleiben, ein Countdown – und dann ging es los. Der Start zum 45. London Marathon war nun auch für mich eröffnet. Wieder Gänsehaut pur. Und schon gleich hinter der Startlinie hatten sich Iris, Oliver, Silvia und Sarah eingefunden und jubelten mir zu.
London trägt dich – und fordert dich heraus
Die ersten Kilometer liefen wie von selbst. Die Straßen waren weit und offen, die Menschenmassen jubelten uns zu. Schon bei Kilometer 5, in der Nähe des malerischen Stadtteils Woolwich, fühlte ich die Energie der Zuschauer.
Hier waren sie dicht gedrängt, hielten Schilder hoch und riefen unsere Namen. Ich lief durch ein Spalier aus Applaus und fühlte mich getragen von der Euphorie.
Weiter ging es Richtung Kilometer 10, entlang der Cutty Sark, einem historischen Segelschiff, das majestätisch im Hafen lag. Die Menge tobte, als wir an diesem Wahrzeichen vorbeizogen. Der Klang der Zuschauer, das Läuten der Schiffsglocke – es war, als würde London selbst uns durch seine Geschichte treiben.

Kilometer 15 brachte uns in Richtung Surrey Quays, einem modernen Viertel mit hohen Glasfassaden und einer beeindruckenden Skyline. Hier spürte man das Herz der Stadt – modern, pulsierend, voller Leben. Die Straßen waren gesäumt von Musik und Tanzgruppen, die uns Läufer mit ihren Rhythmen vorantrieben.
Bei Kilometer 18 führte uns die Strecke durch die lebhaften Straßen von Bermondsey. Hier standen die Menschen dicht gedrängt, Kinder streckten uns ihre Hände zum Abklatschen entgegen, die Anfeuerungsrufe schallten von den Hauswänden wider. Es war ein Meer aus Union-Jack-Flaggen und bunten Bannern, das uns wie eine Welle vorantrieb.
Dann kam sie in Sicht: die Tower Bridge bei Kilometer 21. Majestätisch erhob sie sich vor uns, ein Monument aus Stahl und Stein. Als ich sie betrat, fühlte ich, wie die Energie der Stadt mich ergriff. Ich hob den Blick, sah die gewaltigen Türme und spürte Gänsehaut. Hier war ich gestern noch – bei der Glasboden-Tour, staunend über die Höhe. Heute war sie kein Aussichtspunkt mehr – sie war der Inbegriff des Moments. Jeder Schritt über die Brücke war wie ein Stück Marathon-Geschichte zum Anfassen. Ich ließ mich tragen, sog die Energie der Menge auf und lief weiter – nicht getrieben von der Zeit, sondern von purer Freude am Erleben.
Kilometer 25 brachte uns entlang der geschäftigen Straßen der East End Docks. Die Zuschauer standen Spalier, trommelten auf Eimern, klatschten im Takt. Hier war die Atmosphäre wie ein Festival, die Rhythmen trieben uns Läufer immer weiter voran.


Bei Kilometer 28 näherten wir uns Canary Wharf, Londons Bankenviertel. Die Hochhäuser warfen lange Schatten auf die Strecke, der Kontrast aus Glas und Stahl war beeindruckend. Hier schallte Musik zwischen den Gebäuden, die Zuschauer feuerten uns an, und ich spürte: Die zweite Hälfte des Marathons beginnt – jetzt zählt der Kopf.


Kilometer 32, das gefürchtete „Heartbreak Hill“ der Strecke. Die Beine wurden schwerer, die Sonne drückender, aber die Zuschauer spürten unsere Anstrengung. Sie riefen uns zu, klatschten, reichten uns Getränke und motivierten uns weiterzumachen. Der Wille, weiterzulaufen, wurde hier auf die Probe gestellt.
Kilometer 35 führte uns zurück ins Herz der Stadt, vorbei am Tower of London und durch die engen Straßen, in denen sich die Zuschauer drängten. Die Atmosphäre war elektrisierend. Die Menschen standen dicht an dicht, reichten uns Wasser und spornten uns mit Rufen und Klatschen an. Noch sieben Kilometer – ich konnte es spüren.
Bei Kilometer 40, die letzten Reserven mobilisierend, zog sich die Strecke entlang der Themse, vorbei an den letzten jubelnden Zuschauern, die uns mit allem anfeuerten, was sie hatten. Die Luft war elektrisierend, und der Zielbereich kam näher.
Dann kam der Moment, auf den ich so lange hingearbeitet hatte:
Die letzten Meter entlang der Themse, vorbei am Big Ben und schließlich auf die Mall zu. Die lange Zielgerade schien endlos, die roten Flaggen wehten im Wind, der Buckingham Palace im Rücken.
Der Jubel der Menge schwoll an, trug uns förmlich über die letzten Meter. Es war, als würde die Stadt selbst uns ins Ziel tragen. Gänsehaut pur. Ich hatte es geschafft.











Über den Dächern von London – Ein Abend, den ich nie vergesse
Zwei Tage nach dem London Marathon – als die Medaille schon ihren festen Platz um den Hals gefunden hatte, die Muskeln langsam wieder aufatmeten und sich die vielen Eindrücke dieser Reise setzten – wartete noch ein ganz besonderes Abenteuer auf uns: eine Klettertour auf das Dach der O2 Arena.
Gemeinsam mit Iris, Dani und Olli machte ich mich auf den Weg in den Osten der Stadt, dorthin, wo London ein Stück moderner, ein bisschen weiter und zugleich ganz besonders wird.
Die O2 Arena – ursprünglich zur Jahrtausendwende als „Millennium Dome“ erbaut – ist heute eine der bekanntesten Eventhallen Europas. 365 Meter misst die Kuppel im Durchmesser, für jeden Tag des Jahres einer. Zwölf markante Stützpfeiler ragen in den Himmel – sie symbolisieren die Monate. Und mitten durch das Dach führt ein schmaler, gespannter Steg, den man erklimmen kann. Genau das hatten wir vor.

Mit Klettergurten, Schuhen mit Grip und viel Vorfreude ausgestattet, begann der Aufstieg. Anfangs fühlte sich alles eher spielerisch an, doch der Steg wird rasch steiler – der Winkel ist überraschend herausfordernd, besonders im mittleren Abschnitt. Man muss sich nach vorne lehnen, Schritt für Schritt setzen, wie bei einem langen Anstieg im Training. Aber der Spaß, das gemeinsame Lachen und die Aussicht, die sich mit jedem Meter mehr eröffnete, machten es zu etwas ganz Besonderem.
Oben angekommen, war es stiller, als ich gedacht hätte. Der Lärm der Stadt blieb zurück – was blieb, war dieser Moment, in dem die Sonne langsam unterging. Der Himmel begann, sich in warmes Gold und weiches Lila zu tauchen, während unter uns die Skyline zu funkeln begann.
Die Sicht reichte weit: Canary Wharf lag fast direkt vor uns, The Shard blitzte am Horizont, und mit etwas Glück konnte man sogar das London Eye erkennen. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch, und wir standen ganz oben – über den Dächern, über dem Alltag, über dem Erlebten.

Wir hielten inne. Streckten unsere Medaillen in die Abendluft. Lachten. Spürten das Glück. Es war dieser eine Moment, in dem alles zusammenkam: der Stolz über den Marathon, die Gemeinschaft, das Staunen, das Innehalten.
Es war ein stiller, starker Abschluss – und für mich ganz persönlich einer der berührendsten Augenblicke der gesamten Reise.Ich kann diese Klettertour nur empfehlen. Nicht nur wegen der Aussicht oder des Nervenkitzels, sondern wegen des Gefühls dort oben – weit über dem Boden, mit Blick auf eine Stadt, die uns alle tief beeindruckt hat.
London hat in diesen fünf Tagen so viel geboten. Geschichte, Emotionen, Überraschungen, Begegnungen. Und doch ist da dieses Gefühl: Wir haben nur an der Oberfläche gekratzt.
Es gibt noch so viele Ecken zu entdecken, so viele Geschichten zu erleben. Wir kommen wieder – das ist sicher. Denn London hat mein Herz berührt. Und dieser Abend auf dem Dach – er wird für immer bleiben.
Eine perfekt organisierte Reise mit DERTOUR
Die gesamte Reise war perfekt organisiert – ein großes Dankeschön geht an DERTOUR .
Die Betreuung vor Ort, die professionelle Organisation und die netten Menschen, die wir kennenlernen durften, haben die Tage in London unvergesslich gemacht.
Alles lief reibungslos, und ich fühlte mich rundum versorgt – besser hätte es nicht sein können.
Oli, Iris, Silvia und Sarah – Die heimlichen Helden an der Strecke


Neben der grandiosen Stimmung an der Strecke waren es vor allem Oli, Iris, Silvia und Sarah, die uns Läufer immer wieder aufs Neue motivierten.
Sie liefen quer durch die Stadt, wechselten von einem Fan-Spot zum nächsten und waren überall dort, wo man es am meisten brauchte. Sie haben an diesem Tag fast ihren eigenen Marathon absolviert – immer am richtigen Ort, immer mit Jubel, Anfeuerung und großer Leidenschaft. Ohne euch wäre das Erlebnis nicht dasselbe gewesen – ihr seid die wahren Helden an der Strecke!
London, du warst laut, emotional und voller Energie – ein echtes Highlight auf meinem Weg zu den Six Stars. Mit dir geht der dritte Stern in meine Sammlung, und der Traum lebt weiter. Der Weg ist noch nicht zu Ende – see you in New York!