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Laufbericht zu meinem 9. Berlin Marathon 2023

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich riesig, euch von meinem neunten Berlin Marathon zu erzählen. Es war ein Tag voller Emotionen, Herausforderungen und unvergesslicher Erfahrungen. Als leidenschaftlicher Läufer ist der Berlin Marathon für mich jedes Jahr ein Highlight, auf das ich mich schon lange im Voraus freue.

Rekorde pur: Der Berlin-Marathon 2023 setzt neue Maßstäbe

Der 24. September 2023 wird zweifellos als ein historischer Tag im Laufsport in Erinnerung bleiben. Der Berlin-Marathon, einer der prestigeträchtigsten Läufe weltweit, brach alle Rekorde und schrieb Geschichte. Schon vor dem ersten Startschuss waren unglaubliche 47.912 Anmeldungen aus 156 Nationen eingegangen – ein atemberaubender Beweis für die Faszination des Laufens weltweit.

Doch die beeindruckenden Zahlen endeten nicht bei den Anmeldungen. Beim Marathon selbst gaben 43.010 Läufer:innen alles, um das Ziel am Brandenburger Tor zu erreichen. Diese beeindruckende Zahl stellt die zweithöchste Zielankunft in der gesamten Geschichte des Berlin-Marathons dar. Es war ein Anblick voller Emotionen, als tausende Läufer:innen die letzten Meter bewältigten und unter dem Jubel der Zuschauer das legendäre Brandenburger Tor passierten.

So lief es in Berlin, der Marathon der Superlativen

Der BMW Berlin-Marathon 2023 wird zweifellos als eines der spektakulärsten Rennen in die Geschichte des Marathonlaufs eingehen. Ein Fest des Sports, der Gemeinschaft und der persönlichen Bestleistungen. Er zeigte, dass der Laufsport Menschen aus aller Welt verbindet und inspiriert. Mit einer beeindruckenden Teilnehmerzahl von 60.000 Athleten aus aller Welt versprach dieser Lauf von Anfang an ein unvergessliches Ereignis zu werden. Teilnehmer aus 156 Nationen bewiesen, dass Träume und Ziele im Laufen vereint werden können. Dieser Marathon wird sicherlich noch lange in den Herzen und Gedanken der Läufer:innen und Fans nachhallen.

Diese besondere Erfahrung möchte ich nun gerne mit Dir teilen und einen Einblick in diesen unvergesslichen Tag geben. Aber zunächst noch ein paar Zeilen zu den Spitzensportlern:innen unserer Neuzeit. Ein Rennen der Superlative mit Weltrekorden und Deutschen Erfolgen. Doch was diesen Marathon wirklich außergewöhnlich machte, waren die herausragenden Leistungen von Top-Athleten:innen und die Geschichte, die sie geschrieben haben.

Weltrekord von Tigst Assefa

Das Rennen begann mit Spannung und Erwartung, und es war Tigst Assefa aus Äthiopien, die die Welt beeindruckte, indem sie einen neuen Weltrekord für Frauen aufstellte. Mit einer atemberaubenden Zeit von 2 Stunden, 11 Minuten und 53 Sekunden durchbrach sie den bisherigen Rekord und zeigte eine bemerkenswerte Leistung, die Marathon-Fans auf der ganzen Welt begeisterte.

Eliud Kipchoge: Der König des Marathons

Eliud Kipchoge, der als einer der größten Marathonläufer aller Zeiten gilt, enttäuschte die Erwartungen nicht. Er krönte sich erneut zum Sieger des BMW Berlin-Marathon und bewies, warum er den Spitznamen „Der König des Marathons“ trägt. Mit einer faszinierenden Zeit von 2 Stunden, 2 Minuten und 27 Sekunden führte Kipchoge das Feld an und untermauerte seinen Status als Marathon-Legende.

Amanal Petros: Der schnellste Deutsche und deutscher Rekord

Die deutschen Fans hatten ebenfalls Grund zur Freude, denn Amanal Petros lieferte eine herausragende Leistung ab. Mit einer Zeit von 2 Stunden, 7 Minuten und 18 Sekunden brach er den deutschen Rekord im Marathon und zeigte, dass er zu den besten deutschen Marathonläufern gehört. Seine Leistung begeisterte nicht nur die Zuschauer vor Ort, sondern auch die gesamte nationale Laufgemeinschaft.

Domenika Mayer: Die zweitschnellste Deutsche aller Zeiten

Aber nicht nur die Männer sorgten für Aufsehen. Domenika Mayer, eine aufstrebende deutsche Läuferin, erreichte die zweitschnellste Marathonzeit einer deutschen Läuferin überhaupt. Mit einer Zeit von 2 Stunden, 23 Minuten und 47 Sekunden zeigte sie, dass sie eine vielversprechende Zukunft im Marathonlauf vor sich hat.

Der BMW Berlin-Marathon 2023 wird zweifellos als eines der denkwürdigsten Rennen in die Geschichte eingehen. Mit Weltrekorden, einem Sieg von Eliud Kipchoge, einem deutschen Rekord von Amanal Petros und der beeindruckenden Leistung von Domenika Mayer war dieser Lauf ein Fest für alle Laufbegeisterten. Die 60.000 Teilnehmer:innen und die zahlreichen Zuschauer:innen vor Ort erlebten Gänsehautmomente en masse und werden diese Erfahrung sicherlich für immer in Erinnerung behalten. Es war ein Rennen der Superlative und wird die Marathonwelt noch lange begeistern.

Die Vorbereitung: Ein Jahr wie kein anderes

Athletik Training im Erft-Stadion

Die Vorbereitung auf diesen besonderen Marathon war in vielerlei Hinsicht diesmal ein wenig anders. Die vergangenen Monate brachten mich vor neue Herausforderungen, und die bisherigen Laufeinheiten musste ich an meinen neuen Wochen Rhythmus anpassen, Höhen und Tiefen wechselten sich von Woche um Woche ab. Verschiedene Themen, Wetterkapriolen und Unsicherheiten begleiteten mich auf diesem Weg. Doch ich erinnerte mich an all die unglaublichen Momente, die ich in den letzten acht Jahren beim Berlin Marathon erlebt hatte, und das motivierte mich, nicht aufzugeben.

Aufgrund von neuen Laufkursterminen und den verschiedensten Einsätze als Pacemaker musste ich mein Marathon Training deutlich umstellen. Nun ja, meine Intervalle am Dienstagabend im Erft-Stadion Euskirchen konnte ich halbwegs beibehalten. Trotzdem fehlte mir hier die ein oder andere längere und intensivere Intervalleinheit.

Die langen Laufeinheiten an den Wochenenden habe ich gut meistern können. In der Regel bin ich hier immer zwischen 30 – 35 Kilometer und selbst auch Marathon Distanzen im Super Sauerstoff Bereich (SSL) gelaufen. Begonnen habe ich die langen Laufeinheiten mit einem Lauf über 45 km von Köln nach Satzvey. Es folgte dann der ein oder andere Long Run vom Ruhrsee aus. Die Kilometer dazwischen fehlten mir allerdings von Woche zu Woche. In den vergangenen Jahren lagen meine monatlichen Laufeinheiten immer um die 300 – 350 Trainingskilometer. Dieses Jahr lagen die Trainingseinheiten im Wochenschnitt zwischen 50 – 90 Kilometern. Trotzdem gab es nichts, was mich davon abhalten konnte, mich auf diesen Marathon vorzubereiten.

Der große Tag: Berlin Marathon 2023

Der Tag des Berlin Marathons ist immer etwas Besonderes, und dieses Jahr war keine Ausnahme. Meine Schuhwahl: Nachdem ich bereits positive Erfahrungen mit meinem Hoka Carbon Rocket auf der Halbmarathon-Strecke in Luxemburg gemacht hatte, schien die Antwort klar zu sein. Dieser Schuh hatte mich bereits beeindruckt und ich vertraute darauf, dass er auch auf der Marathonstrecke in Berlin meine Leistung steigern würde.

Leichtigkeit und Reaktionsfähigkeit

Der Hoka Carbon Rocket zeichnet sich durch sein geringes Gewicht und seine reaktionsfreudige Zwischensohle aus. Dies ermöglichte es mir, mit einer höheren Effizienz und Geschwindigkeit zu laufen. In den intensiven Trainingseinheiten vor dem Berlin Marathon konnte ich feststellen, wie gut der Schuh auf meine Schritte reagierte und mir half, meine Geschwindigkeit zu steigern.

Die bewährte Halbmarathon-Performance

Die Tatsache, dass der Hoka Carbon Rocket mich bereits auf der Halbmarathon-Strecke in Luxemburg begleitet hatte, gab mir zusätzliches Vertrauen. Ich wusste, dass er meine Füße und Beine auf lange Strecken schonte und gleichzeitig die nötige Energierückgabe für schnelles Laufen bot.

Die Stadt erwacht im Lauffieber, und die Atmosphäre ist einfach magisch. Die Aufregung unter den Läufern:innen war förmlich greifbar, als wir uns am Startbereich versammelten.

Um 7:30 Uhr war das Treffen vor dem Hotel H4 mit einem kleinen Teil unserer Gruppe angesagt. Gut gefrühstückt und gelaunt machten wir uns zu Fuß zum Brandenburger Tor auf.

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite – strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Die Organisation am Start:Zielbereich ist wie immer perfekt durchgeführt. Die Abgabe der Kleiderbeutel ist rasch erledigt und dann geht es im Schneckentempo mit all den Läufern:innen in Richtung Startblockaufstellung. Kaum im Block angekommen, geht es auch schon gleich los für mich. Ich fühle mich gut, die Stimmung um mich herum ist großartig. Als der Startschuss fiel, spürte ich die Energie der Menge und war bereit, diese 42,195 Kilometer in Angriff zu nehmen. Ich weiss das ich auf einem Halbmarathon schnell sein kann, meine Tempolaufeinheiten waren in der Vergangenheit gut darauf geschult. Daher war mein Plan, gleich zu Anfang mit einer 4:30 Pace pro Kilometer zu starten und diese bis Kilometer 28 durchzulaufen. Ab da, wollte ich eine Schnittpace von 4:55 gelaufen sein. Aber es kam leider etwas anders.

Die Strecke: Eine Reise durch Berlin

Die Berliner Marathonstrecke ist ein Traum für jeden Läufer/jede Läuferin. Sie führt uns durch die historischen Straßen der Stadt, vorbei an berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor und dem Berliner Dom. Die Zuschauer:innen entlang der Strecke sorgten für zusätzliche Motivation und Gänsehautmomente. Zudem fand ich persönlich, dass dieser 49 Marathon in Berlin gleich auch der Stimmungsvollste gewesen ist. Unfassbare viele Menschen waren an der Strecke, teilweise kam ich mir vor, als sei ich in Mexiko, da sehr viele mexikanische Sportbegeisterte am Streckenrand ihre Landsleute und natürlich auch der Rest der Läuferwelt mit Begeisterung anfeuerten.

Herausforderungen und Triumphmomente

Wie bei jedem Marathon gab es auch in diesem Jahr Herausforderungen zu bewältigen. Bei Kilometer 26 stellte mich meine mentale Stärke voll auf die Probe. Ich konnte von jetzt auf gleich, dass bisherige Tempo nicht mehr beibehalten. Immer wieder wurde ich von meiner Frau und mitgereisten Freunden lautstark unterstüzt, teilweise lief Alex -eine meiner Bekannten- einige hundert Meter mit mir. Ich war NICHT allein in dieser Situation – Tausende von Läufer:innen kämpften mit mir und trieben sich gegenseitig an. Ich spürte, dass meine Leistung von Meter zu Meter rapide fiel. Meine Energie war wie weggeflogen. Ich bekam Probleme mit meiner Haltung, meinem Armschwung und mein Rücken tat mir weh. Ich versuchte ruhig zu bleiben, immer wieder musste ich gehen, setzte meinen Lauf dann erneut fort, aber die Lauf-Geschwindigkeit konnte ich nicht mehr erhöhen.

Jeder Kilometer brachte mich dem Ziel näher, und ich konnte die Unterstützung meiner Freunde förmlich spüren. Jeder ermutigende Kommentar und jede Nachricht vom Streckenrand trieben mich weiter an.

Der Zieleinlauf: Ein Moment des Triumphs

Der Zieleinlauf beim Berlin Marathon ist jedes Mal ein besonderer Moment. Die letzten Meter, das Jubeln der Zuschauer und der Blick auf die Ziellinie sind einfach unbeschreiblich. Als ich die Ziellinie überquerte, überwältigte mich ein Gefühl der Erfüllung und des Triumphs. Ich war erleichtert… endlich am Ziel! Nach wenigen Minuten der Erholung ärgert man(n) sich über die Ankunftszeit mit 3:31:04 Stunden schon ein wenig … hätte…. wäre …. wenn… Mit weniger ausgedehnten Gehzeiten hätte ich zumindest unter 3:29:59 Stunden das Ziel erreicht.

Fazit

Die Entscheidung, meinen Hoka Carbon Rocket für den Berlin Marathon zu wählen, war für mich die richtige Wahl. Dieser Schuh hatte mich bereits auf kürzeren Strecken überzeugt und erwies sich auch auf der Marathon-Distanz als zuverlässiger Begleiter. Letztendlich geht es bei der Wahl des richtigen Laufschuhs darum, sich auf das eigene Gefühl und Vertrauen zu verlassen. In meinem Fall hat sich diese Entscheidung als Erfolg erwiesen und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Der Berlin Marathon war ein Höhepunkt meiner Laufkarriere, und mein Hoka Carbon Rocket spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Das Gaffel in Berlin – Regeneration op Kölsch

Auch diesmal durfte das große Treffen nach dem Lauf im Gaffel Haus bei leckeren Bierchen nicht fehlen. Auch diesmal hatte jeder seine persönlich erlebte Gesichte zu erzählen… herrlich. Wir waren in diesem Jahr mit einem sehr großen Aufgebot an Freunden:innen, Laufbegeisterten nach Berlin gereist. Zudem gesellten sich in diesem Jahr drei neue Lauffreunde mit Anhang dazu. Für zwei männliche Athleten war es der 1. Marathon überhaupt, ich ziehe den Hut! Tolle Zeit – und gesund ins Ziel gekommen.

Fazit: Eine Reise, die niemals endet

Mein neunter Berlin Marathon in Folge war eine Reise voller Leidenschaft und Erinnerungen. Er hat mir gezeigt, dass das Laufen nicht nur ein Sport ist, sondern eine Lebenseinstellung. Es geht darum, sich Herausforderungen zu stellen, nie aufzugeben und die Gemeinschaft der Läufer:innen zu schätzen.

Ich möchte mich bei meiner Frau, meinen mitgereisten Freunden und ebenso der gesamten Laufgemeinschaft im Athletenfeld und am Straßenrand für ihre Unterstützung und ihre Inspiration bedanken. Ihr alle habt diesen Berlin Marathon 2023 wieder zu etwas Besonderem gemacht.

Meine Reise als Läufer hört hier nicht auf. Ich freue mich schon auf meinen zehnten Berlin Marathon und auf all die Abenteuer, die noch vor mir liegen. Bleibt gesund und lauft eure eigenen Träume!

Bis bald,

Gregor

Was sonst noch so passierte:

Ich verstehe nicht, wie die EUROWINGS heutzutage mit ihren zahlenden Kunden umgeht. An dieser Stelle geht ein Dank an die Fluggesellschaft Eurowings raus: Danke für den – wiederholt – nicht kompetenten Kundenumgang! Danke auch im Nachgang für keine Entschuldigung, keine Erklärung und bis heute keine Rückmeldung auf unsere Regressansprüche!

Der Start unserer Reise begann vielversprechend am Köln Bonner Flughafen. Wir passierten den Sicherheitscheck und gingen gemütlich Richtung Gate. Wir waren früh dran. Früher als sonst, da wir bereits bei unserer Anfahrt von einer einstündigen Flugverspätung unterrichtet wurden. Noch nicht ganz am Gate kam die nächste Ankündigung einer Flugverspätung. Insgesamt nun 1 1/2 Stunden. Nun ja, ärgerlich dachten wir, aber dennoch genug Zeit, um bei der Marathon-Messe die Startunterlagen und das so wichtige Sicherheitsband in Empfang zu nehmen. Doch dann, kaum hatten wir uns niedergelassen, bekamen wir erneut eine Nachricht auf unsere Smartphones: EW 006 Abflug 11:25 Uhr „annulliert“. Das Personal schien keine Lösungskompetenz zu besitzen, es gab nicht mal eine Anzeige am Gate und wir fragten uns, wie man so mit Passagieren umgehen kann…?

Unser Puls stieg, die Frustration wuchs und es gab nur eine Möglichkeit: das Auto! Hätten wir am Flughafen auf eine Lösung gewartet, hätten wir den Marathon vergessen können. Es gab keinen Alternativflug und die Bahnen waren voll. Also machten wir uns mit dem Auto auf den Weg, in der Hoffnung, vor 19:00 Uhr am Berliner Expo -Messegelände Tempelhof anzukommen. Bis dahin mussten wir unsere Startunterlagen und Sicherheitsbändchen für den Lauf abholen. Die Sorge nagte an uns – was, wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen würden?

Tausende Gedanken wirbelten in meinem Kopf, begleitet von Durst und Hunger, da wir am Morgen zu wenig getrunken und gegessen hatten. Die Kopfschmerzen ließen nicht lange auf sich warten.

Zum Glück erreichten wir die Expo rechtzeitig. Schnell holten wir unsere Startunterlagen ab, checkten danach im Hotel H4 am Alexanderplatz ein und hatten keine Zeit, uns groß umzuziehen. Unsere Freunde warteten bereits seit über einer Stunde im Ristorante Piazza Rossa gleich am Alexanderplatz auf uns. Ich hatte zwar Hunger, konnte aber vor lauter Kopfschmerzen nicht einmal meine Pizza vollständig essen. Die Kopfschmerzen plagten mich weiter.

Die Nacht war nicht viel besser. Schlaf war ein Fremdwort, und um 5:00 Uhr klingelte der Wecker – aber ich war ohnehin schon wach. Zum Glück hatte das Frühstück meine Stimmung gehoben. Mit jedem Bissen verschwanden die Kopfschmerzen langsam, und endlich fühlte ich mich frei im Kopf und konnte die Vorfreude auf den anstehenden Lauf genießen.

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