Entstehung des Berlin-Marathons
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Entstehung des Berlin-Marathons
Der Berlin-Marathon wurde 1974 ins Leben gerufen. Er wurde von Horst Milde, einem passionierten Läufer und Leiter einer Berliner Konditorei, gegründet. Die Idee entstand aus seiner Begeisterung für den Laufsport und dem Wunsch, ein großes Laufereignis in Berlin zu etablieren, das sowohl Amateurläufer als auch die lokale Gemeinschaft zusammenbringen sollte.
Die erste Ausgabe des Marathons fand am 13. Oktober 1974 statt. Die Strecke verlief damals noch nicht durch die Straßen der Innenstadt, sondern durch den Grunewald. Nur 286 Teilnehmer gingen an den Start, darunter lediglich 10 Frauen. Die Teilnehmergebühr betrug damals 10 D-Mark.
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Entwicklung des Berlin-Marathons
Der Berlin-Marathon hat sich im Laufe der Jahre zu einem der renommiertesten und beliebtesten Marathons weltweit entwickelt. Einige Meilensteine:
- 1981 – Wechsel in die Innenstadt: Der Marathon zog von der Waldbahn in die Straßen Berlins um. Die Strecke führte nun durch die City West, was den Lauf attraktiver machte und mehr Zuschauer anzog.
- 1989 – Symbol der Wiedervereinigung: Nach dem Fall der Berliner Mauer lief der Marathon erstmals durch Ost- und West-Berlin, was ihm eine historische Bedeutung verlieh.
- 2003 – Weltrekord-Bühne: Der Berlin-Marathon wurde zu einem Hotspot für Weltrekorde. Paul Tergat stellte mit 2:04:55 Stunden einen neuen Marathon-Weltrekord auf. Seither hat Berlin acht Weltrekorde erlebt, darunter der aktuelle Rekord von Eliud Kipchoge (2:01:09 Stunden, 2022).
- 2000er Jahre – Teil der World Marathon Majors: Seit 2006 gehört der Berlin-Marathon zu den World Marathon Majors, einer Serie der sechs bedeutendsten Marathons weltweit (Boston, London, Chicago, New York, Tokio und Berlin).
Heute zieht der Berlin-Marathon jährlich mehr als 45.000 Läuferinnen und Läufer aus über 150 Ländern sowie mehrere hunderttausend Zuschauer an die Strecke. Es ist nicht nur ein Sportereignis, sondern ein kulturelles und touristisches Highlight Berlins.
Aufwand und Kosten der Veranstaltung
Die Organisation des Berlin-Marathons ist ein logistisches Großprojekt:
- Planung: Die Vorbereitungen beginnen etwa ein Jahr im Voraus. Ein Team von mehr als 50 festen Mitarbeitern bei SCC Events, dem Veranstalter des Marathons, plant das Event.
- Helfer: Am Marathon-Wochenende sind über 10.000 Helfer im Einsatz, darunter Streckenposten, medizinisches Personal und freiwillige Helfer.
- Sicherheit: Die Absicherung der 42,195 Kilometer langen Strecke erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Sanitätern.
- Kosten: Die Ausgaben für den Berlin-Marathon belaufen sich auf geschätzte 8 bis 10 Millionen Euro pro Jahr. Diese umfassen Genehmigungen, Sicherheit, Technik, Verpflegung der Läufer und das Rahmenprogramm.
Jahr | Aufwand und Kosten der Veranstaltung | Bemerkungen |
---|---|---|
2009 | ~6 Millionen Euro | Erster Einsatz von moderner Event-Technologie und Digitalisierung (Startnummernvergabe etc.). |
2010 | ~6,5 Millionen Euro | Mehr Teilnehmer und größere Medienpräsenz. |
2011 | ~7 Millionen Euro | Ausbau der Zuschauerflächen und Verbesserung der Infrastruktur. |
2012 | ~8 Millionen Euro | Nachhaltigkeitsmaßnahmen beginnen, z.B. Abfallreduzierung und Recycling. |
2013 | ~8,5 Millionen Euro | Höhere Sicherheitsvorkehrungen und verbesserte Zuschauererlebnisse. |
2014 | ~9 Millionen Euro | Internationalisierung des Events – zunehmende Teilnahme aus aller Welt. |
2015 | ~9,5 Millionen Euro | Erweiterung der digitalen Kommunikation (Live-Tracking für Teilnehmer). |
2016 | ~10 Millionen Euro | Optimierung der Logistik und Infrastruktur für 40.000 Teilnehmer. |
2017 | ~11 Millionen Euro | Größerer Fokus auf Nachhaltigkeit und Eventmanagement. |
2018 | ~12 Millionen Euro | Einführung neuer Sponsoren und Partnerschaften, was die Kosten steigert. |
2019 | ~12,5 Millionen Euro | Mehr Medienrechte und weltweite TV-Übertragungen erhöhen den Aufwand. |
2020 | ~13 Millionen Euro (eventuell gestoppt durch Corona) | Pandemiebedingt reduzierte Teilnehmerzahlen, veränderte Event-Formate, aber hohe Sicherheits- und Hygiene-Aufwendungen. |
2021 | ~14 Millionen Euro | Wachsende Teilnehmerzahlen trotz Corona, strikte Hygienemaßnahmen und Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. |
2022 | ~14,5 Millionen Euro | Größere Teilnehmerzahl nach der Pandemie, höhere Kosten durch Eventtechnologie und Sicherheit. |
2023 | ~15 Millionen Euro | Weiterer Fokus auf Umweltmaßnahmen, z.B. durch recycelte Materialien und nachhaltige Infrastruktur. |
Einnahmen und wirtschaftlicher Nutzen
Der Berlin-Marathon ist auch wirtschaftlich ein Erfolg:
- Teilnahmegebühren: Mit durchschnittlich 125 Euro Startgeld pro Läufer und etwa 45.000 Teilnehmern generiert der Marathon allein hieraus über 5 Millionen Euro.
- Sponsoren: Große Unternehmen wie Adidas, BMW oder Erdinger Alkoholfrei sind Hauptsponsoren. Die Sponsorengelder belaufen sich auf mehrere Millionen Euro.
- Merchandising: Verkäufe von Marathon-Shirts, Medaillen und anderen Erinnerungsstücken bringen zusätzliche Einnahmen.
- Tourismus: Der Marathon zieht Zehntausende ausländische Besucher an. Diese generieren schätzungsweise 100 Millionen Euro für die Berliner Wirtschaft (Hotels, Restaurants, Verkehrsmittel, Einkauf).
Der Berlin-Marathon ist damit nicht nur eine sportliche Großveranstaltung, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt.
Jedes Jahr bewerben sich rund 70.000 bis 80.000 Läuferinnen und Läufer für den Berlin Marathon, wobei nur etwa 45.000 bis 47.000 Teilnehmer letztendlich den Marathon laufen können. Die Anzahl der Bewerber variiert je nach Jahr, aber die Nachfrage ist stets sehr hoch, da der Berlin Marathon zu den größten und bekanntesten Marathons weltweit gehört.
Veränderungen der Strecke im Laufe der Jahre
Die Strecke des Berlin-Marathons hat sich seit seiner Gründung mehrfach verändert:
- 1974 – Grunewald: Der Marathon startete auf einer Strecke durch den Grunewald, weit entfernt von der Innenstadt. Das Event war noch klein und hatte keine große mediale oder öffentliche Aufmerksamkeit.
- 1981 – Wechsel in die Innenstadt: Der Umzug in die Berliner Innenstadt war ein Wendepunkt. Die Strecke verlief nun durch die City West und führte an Sehenswürdigkeiten wie der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vorbei. Dieser Schritt machte den Marathon attraktiver für Zuschauer und Teilnehmer.
- 1989 – Lauf durch Ost- und West-Berlin: Nach dem Fall der Berliner Mauer verlief die Strecke erstmals durch den Osten der Stadt. Der Marathon wurde zum Symbol der Wiedervereinigung, indem die Teilnehmer durch das Brandenburger Tor liefen.
- 2000er Jahre – Feinschliff und Optimierung: In den 2000er Jahren wurde die Strecke weiter angepasst, um sie schneller und effizienter zu gestalten. Heute gilt der Berlin-Marathon als eine der flachsten und schnellsten Strecken weltweit, was ihn zur bevorzugten Wahl für Weltrekordläufe macht.
- Aktuelle Strecke: Die heutige Strecke führt durch beide Teile Berlins, vorbei an ikonischen Wahrzeichen wie dem Fernsehturm, der Siegessäule, dem Schloss Charlottenburg und natürlich dem Brandenburger Tor, das traditionell das Ziel markiert.
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Ideen für den Berlin-Marathon
- Historische Läufe: Eine Sonderveranstaltung, bei der Teilnehmer die Originalstrecke von 1974 im Grunewald laufen können, wäre eine interessante Möglichkeit, die Geschichte des Marathons erlebbar zu machen.
- Virtueller Berlin-Marathon: Eine virtuelle Version, bei der Läufer weltweit die gleiche Strecke auf ihren Laufbändern oder in ihren Städten nachbilden können. Dies könnte die Reichweite und Popularität weiter steigern.
- Kulturelles Rahmenprogramm: Mehr Integration von Berliner Kultur entlang der Strecke, z. B. Live-Musik mit Berliner Künstlern, historische Infotafeln an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten oder kulinarische Berliner Spezialitäten an den Verpflegungsstationen.
- Umweltfreundliche Maßnahmen: Der Berlin-Marathon könnte zum Vorreiter im nachhaltigen Laufen werden, z. B. durch plastikfreie Verpflegungsstationen, recycelbare Medaillen und klimaneutrale Organisation.
- Kinder- und Familienläufe: Neben dem Hauptmarathon könnten kürzere Distanzen für Kinder und Familien angeboten werden, um mehr Menschen in das Event einzubeziehen.
Der Marathon als Symbol für Veränderung
Der Berlin-Marathon spiegelt nicht nur die sportliche Entwicklung wider, sondern auch die politische und gesellschaftliche Geschichte Berlins. Vom geteilten Berlin der 1980er Jahre über die Wiedervereinigung bis hin zu einer modernen, globalen Metropole: Der Marathon ist ein lebendiges Symbol für die Veränderung und den Fortschritt der Stadt.
Rekorde und besondere Momente
- Weltrekorde: Der Berlin-Marathon ist als „Weltrekord-Marathon“ bekannt. Acht Weltrekorde wurden hier aufgestellt, darunter die schnellste je gelaufene Marathonzeit von Eliud Kipchoge (2:01:09, 2022). Die flache Strecke und das milde Klima machen Berlin zur idealen Bühne für Spitzenleistungen.
- Prominente Teilnehmer: Neben Eliteathleten nehmen regelmäßig prominente Persönlichkeiten aus Sport, Film und Musik teil. So lief der frühere Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel 2023 den Berlin-Marathon.
- Marathon-Legenden: Teilnehmer wie Haile Gebrselassie und Eliud Kipchoge haben den Berlin-Marathon zu einem Prestigewettbewerb gemacht. Kipchoge sagte einmal, Berlin sei für ihn wie „nach Hause kommen“.
- Barrierefreiheit und Inklusion: Der Berlin-Marathon hat eine lange Tradition, Rollstuhlfahrer, Handbiker und Sportler mit Behinderung zu integrieren. Die Leistungen der Athleten in diesen Kategorien werden immer mehr gewürdigt.
Kulturelle und emotionale Dimension des Berlin Marathons
Der Berlin Marathon ist nicht nur ein herausragendes sportliches Ereignis, sondern auch eine tief emotional verbundene Feier der Geschichte, der Kultur und der Gemeinschaft. Die Bedeutung des Marathons geht weit über den sportlichen Wettkampf hinaus und umfasst eine Reihe kultureller und emotionaler Dimensionen, die Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen bewegen:
- Marathon als Brücke
Der Berlin Marathon ist besonders emotional, da er für viele Teilnehmer und Zuschauer eine symbolische Reise durch die Geschichte der Stadt darstellt. Besonders der Lauf durch Ost- und West-Berlin nach dem Fall der Mauer 1989 war mehr als nur ein sportliches Ereignis – es war ein tief bewegendes Symbol für die Wiedervereinigung. Noch heute berichten Teilnehmer von den Gänsehautmomenten, die sie beim Passieren des Brandenburger Tors erleben, einem Ort, der sowohl für die deutsche Teilung als auch für die Wiedervereinigung von enormer historischer Bedeutung ist. Dieser historische Kontext verleiht dem Marathon eine einzigartige emotionale Dimension, die Teilnehmer aus aller Welt anzieht und den Lauf zu einem Erlebnis macht, das weit über den Zieleinlauf hinausgeht. - Stimmung an der Strecke
Der Berlin Marathon wird oft für die unglaubliche Atmosphäre an der Strecke gelobt. Hunderttausende von Zuschauern säumen die Straßen und feuern die Läufer mit lauter Musik, Trommeln und kreativen Schildern an. Die positive Energie und die Unterstützung der Zuschauer schaffen eine unvergessliche Stimmung, die für viele Teilnehmer ein wesentlicher Grund ist, immer wieder nach Berlin zu kommen. Diese einzigartige Atmosphäre ist zu einem Markenzeichen des Marathons geworden und trägt zu seiner Attraktivität bei. Die Unterstützung und der Enthusiasmus der Berliner, die sich auf den Straßen versammeln, spiegeln die lebendige Kultur und den Gemeinschaftsgeist der Stadt wider. - Globales Event
Der Berlin Marathon hat sich zu einem internationalen Schmelztiegel der Kulturen entwickelt. Teilnehmer aus über 150 Ländern kommen zusammen, um den Marathon zu laufen. Jeder Läufer bringt ein Stück seiner Kultur mit – sei es in Form von Kleidung, Musik oder den Flaggen, die sie stolz tragen. Diese Vielfalt macht den Marathon zu einem globalen Event, das nicht nur das sportliche Können feiert, sondern auch das Verständnis und die Wertschätzung unterschiedlicher Kulturen fördert. Der Berlin Marathon ist damit nicht nur ein Sportereignis, sondern auch eine weltumspannende Feier der Menschlichkeit und der globalen Gemeinschaft.
Die kulturellen und emotionalen Elemente des Berlin Marathons verleihen der Veranstaltung eine Tiefe, die viele andere Marathons nicht erreichen. Es ist ein Event, das Menschen aus aller Welt zusammenbringt, um sowohl sportliche als auch historische und kulturelle Meilensteine zu erleben.
Innovationen und Technologie beim Berlin Marathon
Der Berlin Marathon hat sich in den letzten Jahren nicht nur als herausragendes Sportereignis etabliert, sondern auch durch die Einführung innovativer Technologien und nachhaltiger Initiativen die Veranstaltung weiterentwickelt. Hier sind einige bemerkenswerte Fortschritte:
- Live-Tracking
Eines der größten technologischen Highlights des Berlin Marathons ist die Einführung von Live-Tracking für Teilnehmer. Die offizielle Berlin-Marathon-App ermöglicht es, die Läufer in Echtzeit zu verfolgen. Dies gibt nicht nur den Zuschauern und Familienangehörigen die Möglichkeit, ihre Lieben auf der Strecke zu unterstützen, sondern fördert auch das Engagement und die Interaktivität. Über GPS-Tracking können die Läufer an wichtigen Checkpoints in der Stadt geortet werden, und Fans können sogar auf ihren Smartphones verfolgen, wie sich die Teilnehmer entwickeln. Diese Technologie trägt dazu bei, das Event noch faszinierender und zugänglicher für ein globales Publikum zu machen. - Startnummernvergabe und Organisation
Die Organisation des Berlin Marathons, insbesondere die Startnummernvergabe, hat sich über die Jahre hinweg stark weiterentwickelt. Mit einem verbesserten Losverfahren und der Möglichkeit für Zeitqualifikationen wird sichergestellt, dass sowohl Hobbyläufer als auch professionelle Athleten gleichwertige Chancen haben, am Event teilzunehmen. Das System wurde optimiert, um Teilnehmern eine faire und effiziente Anmeldung zu ermöglichen. Dies trägt zu einer besseren Verteilung der Läufer nach Leistungsniveau bei und garantiert eine gut organisierte Veranstaltung, die sowohl den Ansprüchen der Profis als auch den Freizeitsportlern gerecht wird. - Umweltmaßnahmen
Der Berlin Marathon hat in den letzten Jahren einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Um die ökologischen Auswirkungen der Veranstaltung zu reduzieren, wurden verschiedene umweltfreundliche Maßnahmen eingeführt. Dazu gehört die Verwendung von biologisch abbaubaren Bechern an den Verpflegungsstationen, um den Plastikverbrauch zu minimieren. Auch die Einführung von Recycling-Initiativen für alte Laufschuhe, bei denen diese gespendet oder aufbereitet werden, trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern. Diese Maßnahmen spiegeln den Trend wider, dass große Sportereignisse zunehmend Verantwortung für ihre ökologischen Fußabdrücke übernehmen und innovative Lösungen finden, um die Umwelt zu schonen.
Diese Fortschritte zeigen, wie der Berlin Marathon den technologischen Wandel und den Wunsch nach Nachhaltigkeit in die Veranstaltung integriert. Sie machen das Event nicht nur zu einem einmaligen sportlichen Erlebnis, sondern auch zu einem Vorbild für andere große Veranstaltungen weltweit.
Ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung des Berlin Marathons
Der Berlin Marathon ist weit mehr als nur ein sportliches Ereignis. Er hat über die Jahre hinweg eine bedeutende ökonomische und gesellschaftliche Rolle für die Stadt und ihre Bewohner übernommen. Hier sind einige zentrale Aspekte, die die Bedeutung des Marathons unterstreichen:
- Tourismusmagnet
Der Berlin Marathon zieht jedes Jahr Zehntausende von Besuchern aus der ganzen Welt an. Diese internationale Teilnehmerzahl hat den Event zu einem wichtigen Anziehungspunkt für den Tourismus gemacht. Neben den rund 45.000 Läufern kommen zahlreiche Begleiter, Fans und Touristen, die die Stadt während des Events besuchen. Viele verbinden den Marathon mit einem Kurzurlaub, was nicht nur den Tourismus fördert, sondern auch den kulturellen Austausch stärkt. Hotels, Restaurants, Verkehrsbetriebe und lokale Sehenswürdigkeiten profitieren vom Event, da es den Besucherstrom in die Hauptstadt anheizt. Laut Schätzungen trägt der Marathon jährlich Millionen an Einnahmen zur Berliner Wirtschaft bei. - Spendenläufe
Ein weiteres bedeutendes Element des Berlin Marathons sind die vielen Teilnehmer, die für wohltätige Zwecke laufen. Diese „Charity-Läufer“ sammeln Gelder für eine Vielzahl von Organisationen und gemeinnützigen Projekten weltweit. Dies verleiht dem Event eine tiefgreifende soziale Dimension und zeigt die Rolle des Marathons als Plattform für soziale Verantwortung. Es gibt zahlreiche wohltätige Institutionen, die jährlich mit Läufern zusammenarbeiten, um Spenden zu sammeln und das Bewusstsein für wichtige Themen zu schärfen, wie zum Beispiel die Bekämpfung von Krankheiten, Bildungsinitiativen oder Umweltschutz. - Arbeitsplätze und lokale Wirtschaft
Der Berlin Marathon hat eine spürbare Auswirkung auf die lokale Wirtschaft und schafft zahlreiche Arbeitsplätze, sowohl direkt als auch indirekt. Zahlreiche Sektoren profitieren von der Veranstaltung, wie etwa die Gastronomie, Hotels, Sicherheitsdienste, Technikunternehmen und Event-Management-Firmen. Der Aufbau der Infrastruktur für die Veranstaltung sowie die logistischen Anforderungen schaffen Arbeitsplätze, die von der Durchführung des Marathons abhängen. Zusätzlich stellt der Marathon für viele Unternehmen eine Gelegenheit dar, sich einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren, was zu einem positiven Wirtschaftswachstum beiträgt.
Diese Faktoren verdeutlichen, wie der Berlin Marathon nicht nur das sportliche, sondern auch das soziale und wirtschaftliche Gefüge Berlins beeinflusst und es zu einer wichtigen Säule im internationalen Kalender macht. Es ist eine Mischung aus Sport, Gemeinschaft und Wirtschaftskraft, die sowohl für die Stadt als auch für die Teilnehmer eine unverwechselbare Bedeutung hat.
Emotionale Geschichten von Läufern beim Berlin Marathon
Der Berlin Marathon ist nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch eine Quelle für tief bewegende, persönliche Geschichten. Viele Teilnehmer verbinden den Marathon mit wichtigen Momenten in ihrem Leben, die weit über den sportlichen Aspekt hinausgehen.
- Persönliche Meilensteine
Der Marathon ist für viele Läufer der Ort, an dem sie ihre größten Herausforderungen überwinden – sei es nach einer schweren Krankheit oder nach Jahren der Vorbereitung auf diesen einen Traum. Für einige ist es der Höhepunkt einer langen Reise der persönlichen Entwicklung. Läufer berichten oft von der emotionalen Bedeutung, den Marathon zu absolvieren, insbesondere wenn sie damit schwierige Lebensabschnitte hinter sich lassen.Ein Beispiel ist der Fall von Marianne, einer Teilnehmerin, die den Marathon nach einer Brustkrebserkrankung absolvierte und ihre Geschichte in Interviews teilte. Ihre Teilnahme symbolisierte nicht nur den Sieg über die Krankheit, sondern auch die Rückkehr zu einem aktiven und erfüllten Leben. Solche Geschichten finden sich regelmäßig unter den Teilnehmern, die nicht nur als Wettkämpfer, sondern auch als Kämpfer im Leben betrachtet werden. - Lokalhelden
Der Berlin Marathon hat viele „Lokalhelden“, die ihn regelmäßig laufen. Ein herausragendes Beispiel ist Dieter Hogen, der den Berlin Marathon seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 1974 mehrere Male absolviert hat. Diese langjährigen Teilnehmer sind nicht nur Teil der Geschichte des Marathons, sondern auch untrennbar mit der Berliner Laufkultur verbunden. Ihre Hingabe zum Event ist ein starkes Symbol für die kontinuierliche Bedeutung des Marathons für die Stadt und ihre Bewohner. Dieter Hogen, ein echtes Berliner Original, wird bei jedem Marathon als Wahrzeichen gefeiert und ist ein lebendiges Beispiel für Ausdauer und Liebe zum Sport. - Läuferfreundschaften
Der Marathon bietet nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen. Zahlreiche Teilnehmer erzählen von Begegnungen mit anderen Läufern, die sie während ihrer Reise begleiten. Diese Freundschaften entstehen oft schon bei den intensiven Trainingswochen oder an den Verpflegungsstationen des Marathons. Die Atmosphäre des Berlin Marathons, bei der Menschen aus aller Welt zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterstützen, schafft eine einzigartige Gemeinschaft. In vielen Fällen bleiben diese Beziehungen über den Marathon hinaus bestehen und führen zu gemeinsamen Trainings oder sogar zu weiteren Wettkämpfen.
Solche Geschichten sind ein entscheidender Teil des Charakters des Berlin Marathons und unterstreichen den spirituellen Wert des Laufs – es geht nicht nur um die Zeit, die man läuft, sondern auch um die Bedeutung des Moments für das Leben der Teilnehmer. Sie sind ein faszinierendes Element, das den Marathon zu einem Erlebnis macht, das über den sportlichen Aspekt hinausgeht und tief in den Herzen der Teilnehmer und Zuschauer verankert ist.
Jahr | Durchschnittsgeschwindigkeit(Hobbyläufer) | Teilnehmerzahl | Finisher (M/F) | Durchschnittsalter | Top-5-Nationen | Siegerzeiten (M/F) | Rekorde |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2013 | M: 10 km/h, F: 9 km/h | 41.000 | M: 73 %, F: 27 % | 41 Jahre | GBR, USA, FRA, ITA, NLD | 2:03:23 / 2:20:00 | Keine |
2014 | M: 10 km/h, F: 9 km/h | 40.000 | M: 71 %, F: 29 % | 42 Jahre | GBR, USA, FRA, ITA, NLD | 2:05:30 / 2:23:30 | – |
2015 | M: 9,8 km/h, F: 8,7 km/h | 43.000 | M: 70 %, F: 30 % | 43 Jahre | GBR, USA, FRA, ITA, KEN | 2:04:00 / 2:23:00 | – |
2016 | M: 9,8 km/h, F: 8,5 km/h | 44.000 | M: 69 %, F: 31 % | 42 Jahre | GBR, USA, FRA, ITA, KEN | 2:03:06 / 2:20:57 | – |
2017 | M: 9,8 km/h, F: 8,5 km/h | 44.000 | M: 68 %, F: 32 % | 43 Jahre | GBR, USA, FRA, ITA, KEN | 2:03:34 / 2:20:42 | – |
2018 | M: 9,9 km/h, F: 8,8 km/h | 44.389 | M: 70 %, F: 30 % | 42 Jahre | USA, FRA, ITA, GBR, NLD | 2:01:39 / 2:18:11 | Weltrekord (Kipchoge) |
2019 | M: 9,8 km/h, F: 8,7 km/h | 45.000 | M: 69 %, F: 31 % | 42 Jahre | FRA, GBR, USA, ITA, KEN | 2:01:39 / 2:19:12 | – |
2020 | M: 9,7 km/h, F: 8,6 km/h | Absage (Corona) | – | – | – | – | – |
2021 | M: 9,8 km/h, F: 8,6 km/h | 25.000 | M: 70 %, F: 30 % | 43 Jahre | KEN, USA, GER, FRA, GBR | 2:06:21 / 2:19:12 | – |
2022 | M: 9,8 km/h, F: 8,6 km/h | 47.000 | M: 68 %, F: 32 % | 42 Jahre | FRA, USA, KEN, GBR, ITA | 2:01:09 / 2:18:30 | – |
2023 | M: 9,8 km/h, F: 8,5 km/h | 47.912 | M: 68 %, F: 32 % | 42 Jahre | FRA, GBR, USA, ITA, NLD | 2:01:00 / 2:14:00 | Streckenrekord (F) |
Lotterie-Verfahren:
Der Berlin Marathon verwendet ein Lotterie-System für die Vergabe der Startplätze. Hier ist der Ablauf:
- Bewerbungszeitraum:
- Die Anmeldung für die Lotterie öffnet in der Regel etwa ein Jahr vor dem Rennen, meistens im Oktober oder November.
- Der Anmeldezeitraum dauert in der Regel 4 bis 6 Wochen.
- Anmeldung:
- Interessierte Läufer müssen sich online für die Lotterie anmelden. Dabei geben sie ihre persönlichen Daten sowie ihre Laufziele an, und es ist wichtig, dass der Bewerber keine Verletzungshistorie hat, die ihn vom Start ausschließt.
- Während der Anmeldung gibt es eine Gebühr, die erst bei einer erfolgreichen Platzvergabe fällig wird (meistens rund 110–150 Euro für internationale Teilnehmer, abhängig von der Währung).
- Auslosung:
- Nach Ablauf des Bewerbungszeitraums werden die Startplätze per Zufallsverfahren verlost. Das bedeutet, dass nicht jeder Bewerber, der sich registriert hat, einen Startplatz erhält. Die Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden, hängt von der Anzahl der Bewerbungen und der verfügbaren Startplätze ab.
- In der Regel ist die Chance, über die Lotterie einen Platz zu bekommen, nicht besonders hoch, da es eine sehr große Nachfrage gibt.
- Benachrichtigung:
- Bewerber werden per E-Mail informiert, ob sie einen Platz für den Marathon erhalten haben. Dies passiert etwa 2–3 Monate nach Ende der Anmeldephase.
- Erfolgreiche Bewerber müssen dann die Teilnahmegebühr bezahlen, um ihren Platz endgültig zu bestätigen.
- Alternative: Charity-Startplätze:
- Wer nicht über die Lotterie gewinnt, kann einen Platz auch durch die Teilnahme an einem Charity-Programm bekommen. Viele Wohltätigkeitsorganisationen bieten Startplätze an, die im Austausch für eine Spende vergeben werden.
- Diese Plätze sind jedoch deutlich teurer und oft mit einer höheren Verpflichtung zur Spendensammlung verbunden.
- Bewerbung über Zeitqualifikationen:
- Eine weitere Möglichkeit, sich für den Berlin Marathon zu qualifizieren, ist durch eine schnelle Qualifikationszeit in einem anerkannten Wettkampf. Wer die geforderten Zeiten (die je nach Altersgruppe variieren) unterbietet, kann ebenfalls direkt einen Startplatz erhalten.
Die Auslosung für den Berlin Marathon erfolgt automatisiert durch ein Computersystem. Sie ist ein rein technischer Prozess, der sicherstellt, dass die Vergabe der Startplätze nach dem Prinzip der Zufallsverteilung erfolgt. Dabei werden keine menschlichen Eingriffe in den Auswahlprozess gemacht.
Ablauf der Auslosung:
- Datenbankerstellung:
- Nachdem die Bewerbungsfrist abgelaufen ist, werden alle Bewerbungen in einer Datenbank erfasst.
- Jede Bewerbung erhält eine eindeutige Bewerbungs-ID und alle Daten der Teilnehmer werden gesammelt und aufbereitet.
- Zufallsverfahren:
- Das System führt dann ein Zufallsverfahren (auch als „Lottery“ bezeichnet) durch, bei dem für jede Bewerbung automatisch entschieden wird, ob sie einen Platz im Marathon erhält oder nicht.
- Dieses Verfahren basiert auf einem Zufallszahlengenerator, der den Teilnehmern Startplätze zuweist, sodass jeder Bewerber eine gleiche Chance hat, ausgewählt zu werden. Es ist also ein rein algorithmischer Prozess, bei dem keine menschliche Auswahl oder Bevorzugung erfolgt.
- Benachrichtigung:
- Nach der Auslosung werden die ausgewählten Teilnehmer automatisch über ihre Bewerbung per E-Mail informiert. Erfolgreiche Bewerber erhalten eine Bestätigung und die Zahlungsaufforderung, während diejenigen, die leer ausgehen, eine Absage bekommen.
Das Verfahren ist transparent und dient dazu, sicherzustellen, dass die Vergabe fair und gleichberechtigt erfolgt. Daher ist auch keine menschliche Intervention oder subjektive Entscheidung nötig – alles läuft automatisiert ab.
Jahr | Teiln. | Fin. | Sieger (M) | Sieger (F) | Siegerzeit (M) | Siegerzeit (F) | Preisgeld M (USD) | Preisgeld F (USD) | WR (M) | WR (F) | Wetter |
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2009 | 40,000 | 35,758 | Haile Gebrselassie | Irina Mikitenko | 2:03:59 | 2:19:19 | 500,000 | 500,000 | 2:03:59 | 2:19:19 | Sonnig, 15-18°C, leichte Brise |
2010 | 40,500 | 36,000 | Patrick Makau | Florence Kiplagat | 2:05:08 | 2:19:44 | 500,000 | 500,000 | 2:03:38 | 2:19:19 | Bewölkt, 16-18°C, mäßiger Wind |
2011 | 40,500 | 35,000 | Geoffrey Mutai | Mary Keitany | 2:03:38 | 2:19:19 | 500,000 | 500,000 | 2:03:38 | 2:19:19 | Sonnig, 20-22°C, wenig Wind |
2012 | 45,000 | 42,000 | Wilson Kipsang | Gladys Cherono | 2:03:42 | 2:19:25 | 500,000 | 500,000 | 2:03:42 | 2:19:25 | Sonnig, 16-18°C, schwacher Wind |
2013 | 45,000 | 41,000 | Wilson Kipsang | Priscah Jeptoo | 2:03:23 | 2:20:15 | 500,000 | 500,000 | 2:03:23 | 2:20:15 | Sonnig, 17-20°C, leichter Wind |
2014 | 45,000 | 40,000 | Dennis Kipruto | Florence Kiplagat | 2:06:00 | 2:20:57 | 500,000 | 500,000 | 2:03:23 | 2:19:44 | Wolkig, 18-22°C, mäßiger Wind |
2015 | 44,000 | 40,000 | Eliud Kipchoge | Gladys Cherono | 2:04:00 | 2:19:25 | 500,000 | 500,000 | 2:03:23 | 2:19:25 | Sonnig, 17-21°C, mäßiger Wind |
2016 | 44,000 | 41,000 | Eliud Kipchoge | Gladys Cherono | 2:03:05 | 2:19:25 | 500,000 | 500,000 | 2:03:05 | 2:19:25 | Sonnig, 20-23°C, mäßiger Wind |
2017 | 44,000 | 40,000 | Eliud Kipchoge | Gladys Cherono | 2:03:32 | 2:19:25 | 500,000 | 500,000 | 2:03:05 | 2:19:25 | Sonnig, 18-22°C, leichter Wind |
2018 | 45,000 | 42,000 | Eliud Kipchoge | Gladys Cherono | 2:03:13 | 2:20:26 | 500,000 | 500,000 | 2:03:05 | 2:19:25 | Sonnig, 17-21°C, mäßiger Wind |
2019 | 45,000 | 41,000 | Eliud Kipchoge | Brigid Kosgei | 2:01:39 | 2:14:04 | 500,000 | 500,000 | 2:01:39 | 2:14:04 | Sonnig, 18-21°C, leichter Wind |
2020 | 45,000 | 40,000 | Absage | Absage | Absage | Absage | 0 | 0 | Absage | Absage | Absage |
2021 | 46,000 | 40,000 | Guye Adola | Ruth Chepngetich | 2:05:45 | 2:19:00 | 500,000 | 500,000 | 2:01:39 | 2:14:04 | Sonnig, 16-18°C, leichter Wind |
2022 | 47,000 | 44,000 | Eliud Kipchoge | Tigist Assefa | 2:01:09 | 2:15:37 | 500,000 | 500,000 | 2:01:09 | 2:14:04 | Sonnig, 16-20°C, mäßiger Wind |
2023 | 48,000 | 45,000 | Eliud Kipchoge | Tigist Assefa | 2:01:08 | 2:15:37 | 500,000 | 500,000 | 2:01:09 | 2:14:04 | Sonnig, 17-20°C, schwacher Wind |